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    „Nicht überall wo Coaching draufsteht, ist auch Coaching drin!“

    von Gerhard Gigler

    Der Coaching-Begriff wird derzeit sehr inflationär gebraucht und einmal durch den TV gezappt, staunt man nicht schlecht, was da alles als Coaching bezeichnet wird. Hier hört man von „Koch-Coaches“, „Erziehungscoaches“ etc.

    Klar ist jedenfalls, dass der Begriff „Coaching“ auch in der Literatur unklar ist, was es dem Laien in seinem Entscheidungsprozess für den „richtigen“ Coach nicht leichter macht. Und doch gibt es Merkmale, die eine Unterscheidung von „Pseudo-Coachings“ und „seriösen Coaching-Prozessen“ ermöglichen. Die angefügten Stichpunkte hierzu wollen einige Aspekte herausgreifen und keinesfalls als abgeschlossen gelten. So zeichnet sich professionelles Coaching aus durch ein/e…

    • prozessorientierte Haltung: Zielorientierung wurde vor allem durch lösungsfokussierte Verfahren und durch das Neurolinguistische Programmieren bekannt. Jedoch geht es dabei      um eine wohlgeformte Zielformulierung und Wohlformulierung schließt in erster Linie mit ein, dass die Zielformulierung offen ist für den Prozess, statt vorgedachte Lösungen verfolgen zu wollen. Wird die Manifestierung der Zielerreichung vor den Prozess gestellt, entspricht dies eher dem Management by Objectives (MbO) und bedeutet Leitung und Führung durch Zielvereinbarung. Unterschiedliche Eigeninteressen verleiten dazu den Coachingprozess zu dieser Alibi-Funktion zu degradieren. Der seriöse Coach arbeitet in seiner Haltung jedoch klar prozessorientiert und ist kein „Führungsassistent“.
    • klares Kontraktgeschehen: Der gute Umgang mit Dreieckskontrakten und das Verhandeln dessen zeichnen einen guten Coach aus, der weder einseitig solidarisch der Organisation gegenüber ist, noch den Mitarbeiter/innen gegenüber. Die bedeutsamste Blickrichtung ist die eigentliche Arbeitsaufgabe bzw. die Klient/innen oder Kund/innen der Organisation, denn dieser Blickrichtung sind alle Beteiligten verpflichtet. Rückkoppelungsprozesse werden den Informationsfluss transparent machen, um Lernende Organisation zu fördern. So ist der Coach allparteilich und kein „Anwalt Benachteiligter“.
    • eindeutige Fokussierung von Work-Private-Balance: Die Ressourcen aus dem beruflichen Kontext werden ebenso nutzbar gemacht werden, wie die Ressourcen aus dem privaten Bereich. Diese Balance von den beiden Seiten „work und private“ wird zentraler Maßstab für Korrekturbedarf bieten und beide Felder werden in ihrer Spiegelqualität reflektorisch nutzbar gemacht werden. Ein erfahrener Coach wird in beiden Bereichen versiert sein, und in erster Linie Balance-Profi sein, und weder „Psychotherapeut“ noch „Organisationsentwickler“.
    • Betonung des eigenen inneren Coaches: So wichtig die Ressourceorientierung im Prozess erscheint, geht die Arbeit des Coaches einen wesentlichen Schritt weiter. Die ressourceerfüllte Rolle im inneren Team wird im Coachee erfahrbar als innerer Coach. Dem gilt die Aufmerksamkeit und der professionell arbeitende Coach wird sich dieser Energieumlenkung widmen vom Blick auf seine Lösungskompetenz hin zur Lösungskompetenz des inneren Coaches des Coachees. Oftmals als Lösungsprofi vom Coachee angesehen, lässt sich so mancher Coach davon umschmeicheln und wird der Versuchung zum Experten gemacht zu werden, erliegen.  Jedoch ist er derjenige, der um den inneren Coach und dessen Stärke im Coachee selbst weiß und ist nicht der „Experte für die Lösung“.
    • Integration von Methodenvielfalt, die nicht zu verwechseln ist mit Häufigkeit und erst recht nicht mit Beliebigkeit im Einsatz unterschiedlicher Methoden und Techniken  aus dem Coachingtool-Koffer. Basis für einen professionellen Coaching-Prozess ist eine Haltung, aus der heraus sich Methoden entwickeln, denn der Coach weiß sich der Einmaligkeit des jeweiligen Prozesses verpflichtet und ist keinesfalls „Trainer“ und „Methodenanwender“.
    • Einbindung des Coaches in Verbandsarbeit: Wenn auch nicht jeder Coach, der einem Verband  zugehörig ist, der „richtige“ Coach sein muss, so bietet doch die Zugehörigkeit zu einer organisationalen Struktur, die Standarts fördern und weiterentwickeln, eine Leitlinie. Zunehmend gewinnt auch die internationale Tätigkeit, wie bei der „ECA, der European Coaching Association“ an Bedeutung. Rahmenstruktur und kreativer Freiraum gehen hierbei Hand in Hand und bereichern sich wechselseitige, denn der seriöse Coach versteht sich nicht als „esoterischer Beratungssingle“.

    „Pseudo-Coachings“ von „High-Quality-Coachings“ zu unterscheiden, gehört wohl zu den ersten bedeutenden und herausfordernden Schritten bei der Coachsuche und bietet dem erfahrenen Coach zugleich schon genügend diagnostisches Material für den Start des Prozesses. Dies sehe ich auch als größten Gewinn des inflationären Gebrauchs des Coaching-Begriffes. High-Quality-Coaching wird diese Basis für Organisationen und Mitarbeiter/innen nutzen, um die vorhandenen Potenziale auf hohem Niveau zu entwickeln.

    Wie alles begann…

    … aus der Sichtweise von Dagmar Härle, die erste Trainerin, die Gerhard mit ins INLP-Boot holte

    Es fing in der Karibik an. Gerhard war im Master-Practitioner-Kurs. Ich absolvierte mein Co-Training in derselben Gruppe in der Dominikanischen Republik. Blauer Himmel, türkisfarbenes Wasser, karibisches Flair, Caipirinhas und Sonne.

    Wen wundert es, dass es Gerhard wieder dorthin gezogen hat. Unter Palmen begann die Idee zu wachsen, selbst Menschen in NLP auszubilden. Zu Hause schmiedeten wir weiter und das INLP (integratives NLP) – ein integrativer Ansatz, der auch andere therapeutische Sichtweisen und Richtungen einbringt, war geboren. Dies kam daher, weil eine Ausbildungsgruppe von Gerhard zum Lebensberater in Österreich bei Gerhard weitere Ausbildungen machen wollte. Der Ansatz damals war die Integrative Gestaltpädagogik und die einzelnen Gruppenteilnehmer/innen wollten mehr vom NLP wissen.

    Der erste Flyer wurde gedruckt. Der Spruch von Krishna Murti auf der Rückseite ist mir bis heute noch sehr präsent:

    When we begin to understand
    What we are
    Without trying to change it
    Then what we are undergoes a transformation.

    Eigentlich wollte dieser Spruch so gar nicht zum veränderungsfreudigen und –lastigen NLP passen, aber gerade dieser Widerspruch reizte uns.

    Die Ausbildungsorte für unsere ersten Kurse waren nicht wirklich karibisch, aber auch wunderschön: Unsere ersten NLP-Practitioner und Master hielten wir in einem schönen Seminarhaus in Vorarlberg ab, weitere Kurse fanden in einem Kloster bei Memmingen sowie in klösterlichen Gefilden am Bodensee statt.

    Am meisten lernte ich persönlich durch die Demos und durch die Gespräche und Diskussionen mit Gerhard während des Kurses und auch in den Pausen bis in die tiefe Nacht hinein.

    Irgendwann trennten sich unsere Wege – ich ging nach München und arbeitete für eine Organisationsberatung, war somit viel auf Reisen und habe mich danach  Traumatherapie verschrieben, hier vor allem den körperorientierten und bewegungsorientierten Möglichkeiten mit Somatic Experiencing und traumaorientiertem Yoga. Gerhard führte das INLP weiter und machte das daraus, was es heute ist: ein Ausbildungsinstitut, das vor allem auf eine qualitativ hochstehende Ausbildung und Selbsterfahrung Wert legt. Mit INTAKA läuft dies in diesem Geist weiter.

    NLP hat übrigens im Feld der Traumatherapie durchaus etwas zu bieten. Viele der NLP Techniken, vor allem jene, die eine Distanz zwischen sich und das Erleben bringen wie zum Beispiel die Screen-Techniken aber auch die Arbeit mit inneren Teilen, die man in der Ego-State Therapie wiederfindet, wende ich regelmässig und mit Erfolg bei meinen Klienten an.

    Gerne können Sie dies und mich an den Bildungs- und Coachingtagen zur 20-Jahr-Feier im Oktober erleben. Ich freue mich zu dieser ereignisreichen Feier eingeladen zu sein und schnuppere gerne wieder einmal den integrativen Spirit von INTAKA Regensburg.

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