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    Mit dem Ressource-Scan zu Systemischen Compliments

    Eine strukturierte Form der Anerkennung

    Compliments sind entstanden als strukturierte Form der „Anerkennung“, die Steve de Shazer als hilfreiche therapeutische Intervention formuliert hat. Sie sind eine wunderbare Möglichkeit den Fokus auf bereits entdeckte Ressourcen zu richten und so Lösungsräume zu erweitern.

    Wenn ich an das Thema Compliments denke, habe ich immer wieder eine bestimmte Situation in meinem Kopf, die ich hier gerne als kleinen Aperitif servieren möchte.

     

    „Hey hallo, wie hubsch Sie sind!“

    Vor etwa 16 Jahren war ich mit Felix, einem kubanischen Freund von mir, zum ersten Mal in einem Reisebüro in Deutschland. Wir standen davor und nach einem kurzen Disput vor dem Schaufenster ließ er sich dann doch davon überzeugen, seinen Flug selbst zu buchen und es auf seine Art und Weise mit seinen Deutschkenntnissen zu versuchen. Notfalls wäre ich ja dann dabei und könnte unterstützend eingreifen. Meiner Meinung nach reichten seine Sprachkenntnisse aus, um ans Ziel zu kommen und ich sagte ihm auch, dass er „schon sehr gut deutsch spricht“ und es ruhig auf seine Art machen kann.

    So hielt ich ihm also die Tür auf und wir gingen hinein. Es war kein anderer Kunde da und lediglich eine einzige Reiseberaterin hinter dem Schreibtisch des kleinen Ladens. Nun tat er es tatsächlich auf seine eigene Art, ging auf die Frau zu, die hinterm Schreibtisch saß und gerade ihr Headset abnahm, um uns zu begrüßen. Er schüttelte ihre Hand und beugte sich ebenso strahlend wie blitzschnell über den Schreibtisch, küsste sie auf ihre rechte Wange und begrüßte sie mit folgenden Worten in spanischem Akzent: „Hey hallo, wie hubsch Sie sind! Ein Freund, der ist Kunde von hier, hat gesagt hier ist es besonders gut.“

    Ebenso plötzlich erwiderte sie mit leicht errötetem Gesicht aber sehr schlagfertig: „Hey wie vergnüglich, was verschafft mir die Ehre dieser hübschen Komplimente?“. Ich dachte mir in diesem Moment etwas peinlich berührt: „Oh, no! Mit der Sprache klappt das sehr gut und die Deutschkenntnisse scheinen wirklich ausreichend, dennoch geht das jetzt in eine kubanische Richtung hier, die etwas komisch wirkt.“

    Ich erlebte die Begrüßung in diesem Rahmen als etwas forsch und dem vorliegenden Kontext nicht wirklich angemessen. Im Nachhinein konnte ich es dann natürlich nicht lassen ihm zu erklären, dass das in Deutschland sehr ungewöhnlich ist, als übergriffig verstanden werden und im unangenehmsten Fall zu einem Konflikt führen kann. Kaum ausgesprochen, hatten wir im Handumdrehen tatsächlich den Konflikt zwischen uns, da er die schlauen Ausführungen meinerseits zum einen überhaupt nicht verstehen und zum anderen auch nicht glauben konnte. Er könne ja schließlich nur so sein wie er ist und er ist in erster Linie natürlich und freundlich und wird sich auch in Deutschland nicht verbiegen lassen. Ich selbst dachte über mich so etwas wie: „…wiedermal typisch deutsch von mir, aber ich muss es ihm doch erklären…“. So nahm die Diskussion zwischen uns und vor allem auch in meinem Kopf – mit mir selbst – ihren freien Lauf.

    Diese Begebenheit ereignete sich also vor ca. 16 Jahren und trotz dieser langen Zwischenzeit schmunzle ich immer wieder mal über diese Situation, über seine Aktion, die Reaktion der freundlichen Frau hinter dem Schreibtisch und meine Gedanken und Gefühle dabei. Tja, manchmal ist das nicht so ganz einfach mit Komplimenten J!

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    Ellipse des sexuellen Begehrens und einer selbst-bestätigten Intimität

    Ein Modell systemischer Beziehungsdynamik von Gerhard Gigler

     

    Kennen Sie solche oder ähnliche Fragen oder Aussagen von Freundinnen, Freunden oder vielleicht auch von sich selbst?

     

    • „Wieso klappt es wieder nicht mit dem neuen Partner, es fing doch alles so gut an?“
    • „Es ist immer wieder das Gleiche mit dem anderen Geschlecht und ich hab so langsam keine Lust mehr darauf, mir Hoffnungen zu machen.“ (zu 5-10% trifft die gleiche Aussage natürlich auf das gleiche Geschlecht zu)
    • „Ich bleib lieber allein, schau doch nur, was für resignierte Typen da draußen rumlaufen. Ich habe jedenfalls genug von Datings.“
    • „Ich liebe meine Frau, aber den besseren Sex habe ich mit anderen.“
    • „Eigentlich denke ich manchmal über Trennung nach, aber im Herzen liebe ich ihn und wir haben uns ja auch schon so aneinander gewöhnt!“
    • „Wir verstehen uns seit vielen Jahren und ich liebe ihn, aber Sexualität leben wir eher nur sehr gelegentlich oder ehrlich gesagt: gar nicht mehr.“

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    New Leadership

    von Johannes Mödl

    Stell Dir vor Du sitzt beim Mittagessen mit einer guten Bekannten, die gerade auf der Suche nach einem neuen Job ist. Während des Gesprächs erfährst Du, dass Sie an einem Unternehmen interessiert ist, in dem ein alter Freund von Dir arbeitet, den Du aber schon seit ein paar Jahren nicht mehr gesprochen hast. Was würdest Du machen?

    1. Deiner Freundin sagen Du kennst da jemanden und ein Kennenlernen vorschlagen
    2. Deiner Freundin sagen, Du könntest ihr da jemanden vorstellen und fragst dann um Hilfe bei einem eigenen Anliegen
    3. Deiner Freundin sagen, dass es Dir unangenehm ist, mit Deinem alten Freund Kontakt aufzunehmen, weil es schon so lange her ist, dass ihr das letzte Mal gesprochen habt.

    Deine Antwort auf diese Frage kann Dir Aufschluss darüber geben, welchen Reziprozitätsstil Du lebst, also wie und mit welcher Haltung Du in den Austausch mit anderen gehst.

    Adam Grant Professor für Arbeitspsychologie an der Wharton Business School, spricht davon, dass es in Unternehmen drei Arten von Reziprozitätsstilen gibt.

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    Integrative Breite gewinnt in Krisenzeiten – Psychoanalyse meets INTAKA

    „A border can‘t neither stop a virus, nor a good idea!
    (Gerhard Gigler)

     

    Dass eine Grenze keinen Virus aufhalten kann, das erleben wir gerade hautnah.

    Gute Ideen sind jedoch ebenso ansteckend und lassen sich durch nichts aufhalten, wenn du authentisch bist – und die tiefe Form von Authentizität schließt das Unbewusste mit ein, das wird oft nicht verstanden.

    In den Gesprächen zwischen dem brasilianischen Autor und Psychoanalytiker, René Schubert, und dem INTAKA-Akademieleiter, Gerhard Gigler, findet immer wieder ein kreativer authentischer Ideenaustausch statt, der zudem Kulturen verbindet.

     

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    Social Distance Constellation

    In räumlicher Distanz Systemische Aufstellungsarbeit?

    Geht das überhaupt?

    Online mit 100 Menschen Systemaufstellungen?

    Wie ist das möglich?

    Und dazu noch alle aktiv sein zu lassen – ohne „bloße Zuschauer“ zu haben, wie geht denn sowas?

    Genau dazu habe ich mir Gedanken gemacht und mit meinem Team experimentiert, und es funktioniert. Es fasziniert mich immer wieder und auch diese Art von Aufstellungsarbeit, die ich „Social Distance Constellation“ nenne, und schon sehr abgespaced anmutet. Wieso? Weil alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Klienten aufstellen, jede Person aktiv beteiligt ist, es keinen „technischen Schnickschnack“ braucht (obwohl ich die technischen Möglichkeiten sehr schätze) und es faszinierende Effekte zeigt.

    Aber zunächst: Es sollen natürlich verdeckte Aufstellungen sein im Netz, da der Intimraum nicht geschützt ist.

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