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    Social Distance Constellation

    In räumlicher Distanz Systemische Aufstellungsarbeit?

    Geht das überhaupt?

    Online mit 100 Menschen Systemaufstellungen?

    Wie ist das möglich?

    Und dazu noch alle aktiv sein zu lassen – ohne „bloße Zuschauer“ zu haben, wie geht denn sowas?

    Genau dazu habe ich mir Gedanken gemacht und mit meinem Team experimentiert, und es funktioniert. Es fasziniert mich immer wieder und auch diese Art von Aufstellungsarbeit, die ich „Social Distance Constellation“ nenne, und schon sehr abgespaced anmutet. Wieso? Weil alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Klienten aufstellen, jede Person aktiv beteiligt ist, es keinen „technischen Schnickschnack“ braucht (obwohl ich die technischen Möglichkeiten sehr schätze) und es faszinierende Effekte zeigt.

    Aber zunächst: Es sollen natürlich verdeckte Aufstellungen sein im Netz, da der Intimraum nicht geschützt ist.

    Was sind aber verdeckte Aufstellungen?
    Hier sind die Definitionen äußerst unterschiedlich: verdeckte Aufstellungen, halbverdeckt, doppelt verdeckt, blind, doppeltblind, verdeckt doppeltblind… etc. etc…. All diese Ausdrücke finden sich und die Definitionen verschwimmen. Auch ich definiere nicht, denn die Möglichkeiten sind multioptional. Nachfolgend ein kleines Raster von einem Ausschnitt dieser Möglichkeiten. Und erstmal einige Komponenten, die umrahmen, was man als offene Aufstellung bezeichnen kann:

     

    Offene Systemaufstellung

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter
    Klient
    Leiter

     

    Im Gegensatz dazu arbeite ich gerne mit unterschiedlichen Varianten von verdeckten Aufstellungen, je nach Wunsch des Klienten. Faszinierend und erstaunlich sind die Ergebnisse immer wieder. Nachfolgend zeige ich einige Varianten von verdeckten Systemaufstellungen, die sowohl als Familien- oder als Organisationsaufstellung angewendet werden können.

    Verdeckte Aufstellungen gehören für mich zu den interessantesten Methoden in der Systemischen Verfahrensweise, da – im Gegensatz zu einer offenen Aufstellung – der Inhalt, oder Teile daraus, nicht benannt wird. Somit kann die Unwissenheit des/ Aufstellungsleiter/s/in und der Teilnehmer/innen dazu beitragen, einen Entwicklungsprozess zu beobachten, ohne diesen mit eigenen Interpretationen zu überladen.

    Für mich bedeutet dies:

     „Man kann einem System beim Denken zusehen…“  

    „…und auch bei seiner Entwicklung und ist zudem auch als Beobachter mittendrin!“

     

    Zudem ist die verdeckte Form auch bestens geeignet, wenn Schamgefühle bzgl. des Themas ein Arbeiten vor einer Gruppe verhindern. Der Klient kann eben sein Thema einbringen und neues Wissen generieren, ohne dies benennen zu müssen. Auch im Kontext von Organisationen, Firmen und Institutionen kann dies ein geeignetes Instrumentarium sein, damit das Betriebsgeheimnis gewahrt bleibt. Für alle anderen Situationen mit Schweigepflicht bietet genau dieses Verfahren ebenso eine sinnvolle Alternative. Nachfolgend ein Raster mit einigen Randdaten für verdeckte Varianten.

     

    Varianten von verdeckten Systemaufstellungen

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter x
    Klient
    Leiter

     

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter x
    Klient x
    Leiter

     

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter x
    Klient x
    Leiter x

     

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter x x
    Klient x
    Leiter x

     

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter x x
    Klient x
    Leiter x x

     

      Wer weiß, wen oder was ein Stellvertreter repräsentiert? Wer kennt das Thema, das Anliegen, den Kontext? Wer sieht das Aufstellungsbild?
    Stellvertreter x x x
    Klient x x
    Leiter x x x

     

     

    Und nun zu: Social Distance Constellation

    Whats that?

    Geboren aus unserer Zeit der Distanzierung stelle ich nachfolgende Anforderung an eine Aufstellung:

    • räumliche Distanz
    • mit vielen Personen
    • Online
    • ohne technischen Aufwand, damit Laien ohne Aufwand teilhaben können

     

    Wie geht das nun?

    • Vorbereitung jedes Teillnehmers:
      • Ein weißes DinA 4 Blatt
      • Kleine Quadrate mit ca. 1 cm² (z.B. Postit´s) und den Bezeichnungen A, B, C, D… und kleine aufgezeichneten „Nasen“, um die Blickrichtung anzuzeigen
    • Vorgehensweise:
      1. Der Klient definiert seine Fragestellung und seine Elemente für sich, ohne Veröffentlichung. Nur er weiß, wer ist A, wer B, wer C, wer D… usw., nur er weiß, was seine Fragestellung ist. Er offenbart, wie viele Elemente benötigt werden.
      2. Jeder der Teilnehmer/innen hat sein weißes Blatt vor sich und legt die kleinen Papierquadrate an den Rand des Blattes.
      3. Der Klient teilt mit, mit welchem Buchstaben (Element) begonnen wird.
      4. Jeder Teilnehmer legt dann dieses Papierquadrat an den unteren Rand des Blattes (in die Mitte des unteren Randes).
      5. Der Klient konzentriert sich (unter trancesprachiger Anleitung des Leiters) auf seine Fragestellung, den Fall, auf sich und auf das entsprechende Element.
      6. Jeder der Teilnehmer/innen konzentriert sich ebenso auf das erste Element.
      7. Beim Wort „Go“ des Klienten starten alle Teilnehmer/innen mit dem Verschieben des Elements, bis der Klient „Stopp“ sagt.
      8. Danach folgt jedes weitere Element (wie bei Schritt 4. bis 7.), bis alle Elemente gestellt sind.
      9. Nun beginnt der Klient Fragen zu stellen, wie:
        –  Was braucht Element B?
        –  Wem ist Element C nahe?
        –  etc…
      10. Alle Teilnehmer/innen, die einen dringenden Antwortimpuls verspüren, schreiben ihre Antworten in den Chat und der Klient liest mit. Wann die Fragestellungen des Klienten abgeschlossen sind, bestimmt er selbst. Auch kann er noch einen Veränderungswunsch äußern. Darauf ist zu achten, dass nicht zu viele zu schnell schreiben, damit der Klient mit lesen und auch wirken lassen kann.
      11. Zum Abschluss benennt der Klient, welche neuen Informationen er erhalten hat und ob mögliche neue Schritte für ihn daraus resultieren.

     

    That´s it!

     

    Eine außergewöhnliche Methode, die bisher bei jedem Experiment interessante Ergebnisse zeigte, denn…

     

    „… das System denkt und entwickelt sich mit uns!“

     

    Aus einem ehemaligen großen Skeptiker bzgl. verdeckten Systemaufstellungen ist aus mir über die Aufstellungsjahrzehnte ein Fan von verdeckten Aufstellungen geworden und wir führen deshalb bei INTAKA verschiedenste Varianten mit Begeisterung durch. Herzlich Willkommen sind all diejenigen, die sich von dieser Begeisterung anstecken lassen wollen.

    Kostenfreies Online-Seminar zu Verdeckten Aufstellungen:
    https://intaka.de/events/verdeckte-system-aufstellung-zur-wissensgenerierung-in-verwirrenden-zeiten/

    Systemische Aufstellungen als Online-Reise:
    https://intaka.de/intaka-online-akademie/online-akademie/

     

    Gerhard Gigler, INTAKA

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