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    Identitätsbildende Maßnahmen statt Angst

    Vieles was seriöse Coaches im Angebot haben, könnte nun unterstützend den Krisenmodus begleiten. Zum Beispiel bei: #stay@home !


    Zur Ausgangssperre
    Die Ausgangssperre wird noch versucht zu verhindern. Dies geschieht durch den Appell „…nicht rausgehen, sondern zuhause bleiben…“. Ich nicke innerlich und bin natürlich dafür. Seid Wochen unterstütze ich das als Akademieleiter und wir haben dies bei INTAKA schon seit Anfang März umgesetzt!

    Klar!
    Unbedingt!
    Haltet euch dran!
    Ich steh dahinter!
    Wir stehen dahinter!

    Allerdings: 
    Zum einen wären Positivformulierungen, die Angebote machen, natürlich günstiger, in einer Krise bleiben die jedoch manchmal ungehört.

    Zum anderen:
    Wieso funktioniert dieser Aufruf bei bestimmten Gruppen nicht?
    Mir fallen viele unterschiedliche Gründe dafür ein, nur einen kleinen Ausschnitt davon möchte ich nachfolgend aufgreifen.

     

    Zu den Risikogruppen

    Wieso hören wir vor allem von 2 Gruppen, die sich nicht daran halten:
    „Es kann nicht sein, dass sich junge Leute zu Corona-Partys treffen. Und es kann genauso wenig sein, dass Rentner gemütlich auf dem Wochenmarkt ein Schwätzle halten.“ (Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann im SWR)

    Was fällt dabei auf?
    Es ist zum einen die hinreichend bekanntgemachte Risikogruppe der Senioren, zum anderen die Gruppe, die scheinbar außerhalb der Gefahrenzone zu sein scheint.

    Interessant?
    Ich finde dies sehr interessant.

    Es wird in den Medien und in der Gesellschaft polarisiert und wir haben ebenso im System zwei polarisierenden Gruppen, die uns zwei Pole vor Augen führt.

    Sätze wie „…wie dumm muss man sein…“, „…da fehlt vor allem eins: das Gehirn…“ usw. sind vor allem in den Sozialen Netzwerken zu lesen.

    Ich nicke wieder innerlich.

    Klar!
    Genauso ist es!
    Unglaublich!
    Ich steh dahinter!
    Wir stehen dahinter!

     

    Zu Systemischen Basics und neurologischen Erkenntnissen

    Was aber, wenn wir zum einen Systemische Basics wirklich ernst nehmen würden und zum anderen auch neurologische Erkenntnisse?

    1. Was die angesprochenen Zielgruppen abbilden, sind Aspekte, die wir im Gesamtsystem wiederfinden: Polaritätenbildung als Versuch Krise zu meistern. Das findet sich gerade zuhauf. Verschwörungstheoretiker contra Lichtarbeiter, Panikmacher contra Verleugner, Apokalypsebekenner contra Sinnerleuchtete, Verarmungsängstler contra Zukunftsträumer, Partypeople contra Todesgezeichnete u.v.a.m.!Und all das ist verständlich und ist ein Teil der subjektiven Wahrheit des Gesamtsystems – die Pole werden scharf gestellt, um das breite Feld dazwischen zu umrahmen, zu markieren und zu halten. Denn eine Krise rührt das gesamte Feld auf und bewegt alle Elemente des Systems, mischt die Karten neu. Elemente, die im Gesamtsystem zu finden sind, zeigen sich also immer auch in der Gruppenbildung des Systems!
    2. Kein Gehirn? Tja eben, das ist es. Bei Krisen wird unser Reptiliengehirn aktiviert und dort finden wir als uralte Verhaltensmöglichkeiten „flight, fight, freeze“!

     

    Viel Gehirn also bzgl. Leugnung, Aggression, Mobilisierung von Energie oder Blockade.

    Gehirnareale, die reflektierendes Nachdenken ermöglichen, werden jedoch in Stresssituationen abgeschaltet. Ein altes Muster und ein sinnvolles Muster, wenn schnelles Handeln angesagt ist.

    Zwei Gruppen sind scheinbar am stärksten betroffen: die Risikogruppe und die Risikogruppe.

     

    Was? Wir haben also zwei Risikogruppen?
    Ja, mindestens. Zumindest zwei, die markieren und für diejenigen dazwischen ist es deshalb auch riskant! So läuft die Gefahrenzonenmarkierung bei Krisen.

    Klar, die Senioren sind die eine Risikogruppe, das wissen wir und ist ausgesprochen und wird ca. 100 x pro Tag wiederholt. Diese Wiederholung baut uns Autobahnen in unsere neuronalen Netzwerken. „Schützen wir unsere Risikogruppe!“, ist die sinnige Botschaft, die wirklich extrem wichtig ist. Wir stehen dahinter!

    Nun, die zweite Risikogruppe: die Personen, die am meisten Gleichgesinnte und „Social Contact“ brauchen, nämlich um ihre eigene Identität zu entwickeln, denn in dieser Entwicklung stehen sie gerade.

    „Spring Break“ ist in den USA angesagt, und bei uns so manche Corona-Party!

     

    Aber was ist zu tun?
    Auch ohne Corona wäre es schön, wenn es zur Spring-Break-Mentalität andere identitätsbildende Alternativen gäbe. Und es gibt sie und diese sollten nun auch angeboten und wiederholt werden. Verbote sind verständlich, im Vorfeld schon vorbauen würde allerdings mehr Sinn machen – sowohl bzgl. unseres Gesundheitssystems, als auch bzgl. der Identitätsbildung in unserer Gesellschaft. Im Krisenmodus diese zu kreieren ist sehr viel schwieriger – wir sehen das! Da hilft dann nur der Verbotsmodus – leider muss er dann sein und ist notwendig!

     

    Hören wir auf zu Polarisieren und fokussieren wir das beste, was wir haben: die Mitte, unsere eigene Mitte und aus dieser Mitte heraus: Solidarität und Verbundenheit.

    Solidarität mit beiden Risikogruppen – denn die einen sind unsere Vergangenheit und die anderen unsere Zukunft! Verbundenheit untereinander – aus einer Distanz heraus, die eine neue Nähe schaffen kann.

     

    Herzlich Willkommen bei unserem Ideenaustausch zu identitätsbildenden Maßnahmen bei dem wir vor allem Fokussieren „was zu tun ist!“.

    INTAKA-Online-Akademie

     

    Gerhard Gigler
    INTAKA-Akademieleiter

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