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    NSC® Neurosystemisches Coaching

    … setzt neue Akzente

    Die Verbindung unterschiedlicher Systemfelder fokussiert im NSC® den Flow zwischen Sinn und Interaktion, Work und Private, äußeren und inneren Unterstützungssystemen.

    Hinderliche Kontextvermischungen, die den Einzelnen und das System blockieren, werden nutzbar gemacht, um einen Kontextflow vorzubereiten, der motivierend neue Perspektiven eröffnet.

     

    Interview mit Gerhard Gigler, Akademieleiter der Integrativen Akademie für Bildung und Coaching, INTAKA

    Wie kann der Nutzen von NSC® in Kürze beschrieben werden?

    In meiner alltäglichen Arbeit als Coach, Supervisor und Trainer erlebe ich immer wieder, dass geniale Potenziale von Sozialen Systemen und auch von einzelnen Personen ungenutzt bleiben und nicht gelebt werden. Organisationen und Einzelpersonen hängen oft in ihren Loops fest und blockieren sich.

    Eine positive Veränderung ergibt sich, wenn das in Gang kommt, was ich „neurosystemische Integration“ nenne. Und ich meine damit eine gute Verbindung zwischen dem, was sinngebend ist – in mir und in der Organisation, in der ich arbeite – und meinen Interaktionsmöglichkeiten, sowohl im Arbeits- (work) als auch im Privatbereich (private). Diese „neurosystemische Integration“ halte ich für ausschlaggebend. Dadurch werden Potenziale freigesetzt und kreativieren Personen und Systeme.

     

    Von ungelebten Potenzialen sprechen ja viele, aber was ist das wirklich Neue an NSC®?

    Neu an NSC® ist zum einen das Hintergrund-modell, mit dem wir arbeiten, das Systemische Hexagon®. Dieses Modell zeigt die einzelnen Systemfelder als Performanceflächen auf, gewissermaßen die Hauptbühnen, auf denen wir uns jeden Tag bewegen und agieren. Es sind innere und äußere Bühnen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Systemogramme® zu erstellen, die verschiedene Prozesse verdeutlichen. Neu ist auch die Arbeit mit den Pushboards, mit der es möglich wird, einzelne Ansätze miteinander zu verknüpfen. Zu diesen Ansätzen gehört die Systemische Aufstellungsarbeit, wichtige Skills aus dem Neurolinguistischen Programmieren, wie z.B. das Kontextreframing und die Timeline-Arbeit mit dem Change History aus der Gestalttherapie, aber auch das Vordergrund-Hintergrund-Prinzip und der Begriff der prägnanten Kontaktgrenze. Auch die bilaterale Stimulation, die mit wachen REM-Phasen arbeitet, ist uns sehr wichtig geworden. Neu ist auch die Betonung der zwei Figuren „innerer Coach“ und die „Trickster-Figur“. Viel anderes mehr zeichnet diese neue Verfahrensweise aus und es ergibt sich mittlerweile ein umfangreiches Methodenrepertoire daraus. Sicherlich kann in dieser Kürze nur ein kleiner Einblick gegeben werden, um zu erspüren, in welche Richtung die Arbeit als Neurosystemischer Coach geht.

     

    Das sind einige Elemente, die Erklärung brauchen. Fangen wir mal mit dem Systemischen Hexagon® an. Wie sieht dieses Modell aus und wie wird damit gearbeitet?

    Das ist eine sinnige Frage an dieser Stelle, da das Systemische Hexagon® das zentrale Modell ist.

    Ich bekomme immer wieder das Feedback: „Das Systemische Hexagon® ist mir so wichtig geworden, dass ich es immer in meinem Hinterkopf habe und dadurch klar strukturieren kann.“

    Das Systemische Hexagon unterscheidet in den oberen drei Eckpunkten innere Sinnsysteme von den unteren drei Eckpunkten, die äußere „Soziale Systeme“ bzw. „Interaktionssysteme“ abbilden. Auf der rechten Seite des Hexagons sind die „Private-Bühnen“, auf der linken Seite die „Work-Bühnen“.

    Die Unterscheidung der vier Hauptbühnen: Sinnsystem Private, Soziales System Private, Soziales System Work, Sinnsystem Work ist mir sehr wichtig. Diese Trennung ermöglicht einen klaren Blick auf die unterschiedlichen Systemfelder, die auch unterschiedliche Arbeitsweisen brauchen. Dort, wo Work-Systeme zunächst nicht sauber von Private-Systemen getrennt werden, können diese in der Veränderungsarbeit auch nicht gut neu integriert werden. Ebenso verhält es sich mit den Sinn-Systemen und den Interaktions-Systemen. Beispielsweise gehört der verstorbene Großvater, dessen Beliefs ich übernommen habe und lebe, nicht zu meinem Sozialen System, sondern zu meinem Sinnsystem Private. Von dort kommen innere Aufträge für mich, die dann in den Interaktionssystemen gelebt werden wollen und verarbeitet werden.

    Es ist also auch ein Modell, das „Work-Life-Balance“ und „Sinn-Interaktions-Balance“ zum Ziel hat. Lieber spreche ich aber von „Work-Private-Balance“ oder noch lieber „Work-Private-Flow“ und demnach von „Sinn-Interaktions-Flow“. Dies zu fokussieren ist für mich alltägliche Arbeit als Coach. Dazu kommt noch der gut integrierte Fluss zwischen äußeren und inneren Unterstützungs-systemen, der ebenso wichtig ist.

    Ein guter flexibler Fluss zwischen den einzelnen Systemfeldern „Work und Private, Sinn und Interaktion, innerem und äußerem Support“, der von förderlichen Alltagstrancen begleitet ist, lässt Menschen Zufriedenheit und Lebenslust spüren, wirkt nachhaltig und lässt Systeme hilfreich agieren – das ist meine Grundthese.

    Beispielsweise sagte mir mal ein Coachee: „Ich fühle mich nun richtig wohl, weil ich weiß, dass ich bei Teamkonflikten immer eine leicht-witzige Bemerkung machen kann, wie sie mein Großvater immer machte. Der hatte nie Angst vor Konflikten und ich habe viel Gutes von ihm. Nach solch einer witzigen Bemerkung von mir klappt es dann immer gut, im Team auf eine sinnvolle Struktur im Organisationsablauf zu schauen.“

    So beschrieb er also einen guten Fluss zwischen Sinnsystem Private, Interaktionssystem Work und Sinnsystem Work. Da er danach gut gelaunt zuhause ankam, war auch das Soziale System Private positiv davon berührt.

    So sieht also ein guter Fluss im Systemischen Hexagon nach diesem Beispiel also aus:

    Aus dem Sinnsystem Private spiegelt sich eine Systemkomponente (blaue Punkte) ins Soziale System Work und dies wirkt positiv auf das Sinnsystem Work. Genauso könnte man dann noch eine Linie ins Interaktionssystem Private nach unten rechts einzeichnen. Ein positiver Fluss kommt in Gang.

    Aus diesem Fluss ergibt sich ein level-headed Management, sowohl im Business, als auch für die Situationen des privaten Bereichs. Gut lassen sich ins Systemische Hexagon® also unterschiedliche Linien einzeichnen: Kontextvermischung und –spiegelungen, Kompensationslinien, Kollusionslinien und Ressourcelinien etc. Auch die Erstellung von Systemogrammen® wird möglich.

     

    Was meint der Ausdruck Systemogramm®?

    Ich mache hierzu mal ein simples Beispiel aus der Politik. Die ersten Worte von Präsident Donald Trump auf der Pressekonferenz mit unserer Kanzlerin Angela Merkel waren: „Vielen Dank! Es ist eine große Ehre, Sie hier im Haus des amerikanischen Volkes, im Weißen Haus, willkommen zu heißen. Unsere zwei Nationen haben vieles gemeinsam, unter anderem unseren Wunsch nach Sicherheit, Wohlstand und Frieden.“

    Wenn man nur diese wenigen Sätze nimmt, kann man feststellen, dass Trump unterschiedliche Systemfelder miteinander verbindet: Das Feld „Soziales System Private“ (amerikanisches Volk) verbindet er zügig mit dem „Sinnsystem Work“ (Weißes Haus), danach koppelt er sehr schnell das „Interaktionssystem Work“ (zwei Nationen) in Verknüpfung mit inneren Werten für die der „innere Coach“ steht (Sicherheit, Wohlstand, Frieden). Die Darstellung des Systemogrammes sieht also dann so aus:

    Auch Erdogan hat gut mit der Verknüpfung der Systemfelder gearbeitet, um zu überzeugen, wenn er zum Beispiel sinngemäß betont: Der Zusammenhalt in unseren türkischen Familien ist wichtig (Soziales System Private), damit unsere Werte und Traditionen erhalten bleiben (Sinnsystem Private) und wir dadurch als Vertreter des Volkes gut arbeiten können (Soziales System Work) und unser Staat in seiner mächtigen Bedeutung für die Staatengemeinschaft zu mehr Wohlstand kommt (Sinnsystem Work).

    Meine These ist, egal ob bei politischen Reden oder im eigenen persönlichen inneren Selbstgespräch oder im Führen von Mitarbeiter/innen oder in den vielen anderen Situationen: Wenn die einzelnen Systemfelder gut miteinander verbunden werden, macht uns das ein gutes Gefühl.

    Es gibt auch eine Systemogrammdarstellung als Spinnenetzdiagramm mit strukturiertem Fragekatalog zur Erstellung des Coaching-bedarfs und zur Potenzialanalyse.

     

    Und wie sieht die Anwendung eines Systemogrammes® im Coaching aus? 

    Mit dem Systemogramm® können wir positive wie negative Spiegelungen und Kontext-vermischungen zwischen den unter-schiedlichen Systemfeldern aufdecken und darstellen. Ein

    Beispiel:

    Sven K. kommt ins Coaching. Er ist Projektleiter und muss die Arbeit verschiedener Personen und Abteilungen koordinieren und vernetzen (Sinnsystem Work). Er hat das Gefühl, sein Leben gerät völlig aus den Fugen. Es gibt für ihn nur noch die Arbeit und er fühlt sich völlig überarbeitet und findet für sich keinen Ausweg. Immer öfter hat er Kopfschmerzen und fühlt sich angeschlagen. Sein Magen ist empfindlich geworden (Sinnsystem Private). In seinem Team ist Konkurrenzgerangel an der Tagesordnung. Teamarbeit ist nicht kultiviert (Soziales System Work). Kollegialität und Zusammenarbeit ist kein hoher Wert (Sinnsystem Work). Jeder arbeitet vor allem für sich und versucht, für sich das Beste rauszuholen (Soziales System Work). In seiner Position sind Überstunden üblich, Zuständigkeiten sind nicht eindeutig geklärt, team- und firmen-übergreifendes Arbeiten verwischt Strukturen, Gesundheitsmanagement ist nicht etabliert (Sinnsystem Work). In seiner Ehe kriselt es, weil sich die Frau vernachlässigt und nicht geachtet fühlt. Seine Freunde gehen auf Distanz. Der Urlaub musste aus Arbeitsgründen schon zwei Mal verschoben werden, so dass Sven K. keine Zeit für die Familie hatte (Soziales System Private). Aus seiner Ursprungsfamilie kennt er Beliefs wie: „Ohne Fleiß kein Preis…“, „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Sein Großvater hat nach der Flucht aus seiner Heimat eine eigene Firma praktisch aus dem Nichts aufgebaut und dafür sieben Tage in der Woche gearbeitet (Sinnsystem Private).

    Wir nennen unser Arbeiten im Coaching Neurosystemisch, weil die Verbindungen der Systemfelder in Fluss gebracht werden. Zwischen dem, was sinngebend in uns ist und auch in unserer Organisation als sinngebend   erscheint und den Sozialen Systemen, in denen wir uns bewegen und interagieren. Damit werden Kontextvermischungen und Spiegelungen deutlich und die Schritte fürs Coaching klar. Es gibt Linien-Systemogramme®, Koordinaten-Systemogramme®, Netz-Systemogramme®, Pyramiden-Systemogramme® und Kreativ-Systemogramme®.

     

    Kommen wir zur Vorgehensweise von NSC®. Welche Bedeutung hat das Pushboard und wie wird dies eingesetzt?

    Im NSC® gibt es erstens einen gut strukturierten Ablauf, und zweitens viele Alternativmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Schritte.

    Das Pushboard dient vorwiegend als Aufstellungstool im Einzelsetting. Im Prozessverlauf wird zunächst die Triggergrenze ausfindig gemacht. Das ist der Punkt im Ablauf einer problematischen Situation, an dem der Coachee an seine eigene innere Kontaktgrenze kommt. Die Gestalttherapie spricht von der „prägnanten Kontaktgrenze“, die uns einerseits als Grenze erscheint, uns aber auch andererseits in direkten und echten Kontakt bringt, zu uns selbst und zu anderen im System. An dieser Grenze wird das innere Bild des Systems auf das Pushboard aufgestellt. Mit Magnetfiguren wird auf einer hexagonalen Magnettafel das innere System gestellt, nicht jedoch ohne vorher die Farbe für den Hintergrund zu wählen. Ich arbeite hierbei gerne mit der Idee von Vordergrund und Hintergrund aus der Gestaltarbeit, da auch der Hintergrund, auf den das System gestellt wird, bedeutsam ist.

    Danach folgen verschiedene Interventions-möglichkeiten, wovon eine die bilaterale Stimulation ist.

     

    Genau das wollte ich gerade fragen: An welcher Stelle wird im NSC® mit den wachen REM-Phasen gearbeitet und welche Bedeutung haben sie ganz konkret?

    Nachdem also das System aufgestellt ist, wird mit bilateraler Stimulation „bewunken“, so wie es aus dem NLP oder EMDR oder wingwave®-Coaching bekannt ist. Negative Gefühlssituationen und Stressauslöser können hierbei geordnet werden. Auch stelle ich immer wieder fest, dass danach negative Kontextvermischungen leichter zu trennen sind und genau das ist das Ziel im NSC®; wir wollen ja eine Balance bzw. einen Flow zwischen den Systemfeldern erreichen – also förderliche Alltagstrancen, statt blockierende. Das ist das Ziel eines Neurosystemischen Coachingprozesses.

    Zu Ende ist der NSC®-Basisprozess an dieser Stelle allerdings noch nicht.

    Denn da gibt es ja noch das Stellungsbild auf dem Pushboard!

    Genau das, und dieses spielt auch weiterhin die zentrale Rolle. Nach der Intervention, z.B. durch die bilaterale Stimulation (es gibt im NSC® an dieser Stelle aber auch viele andere Methoden), erscheint das Aufstellungsbild in einem anderen Licht und will verändert werden. Nur ein einziges Mal ist es mir bisher passiert, dass jemand sagte, dass alles so bleiben darf und es genau so gut ist. In der Regel passt aber nun entweder der Hintergrund nicht mehr oder/und die Aufstellung im Vordergrund soll verändert werden.

    Das heißt also, dass geklärt werden muss, ob ein neues andersfarbiges Pushboard gewählt wird, auf der dann die Umstellung erfolgt. So kann es also sein, dass ein neues Aufstellungsbild auf einem neufarbigen Pushboard entsteht und dieses die derzeitige Lösung anbietet, die befreiend und zielförderlich wirkt.

    Das alte Bild kann danach oftmals in einem anderen Kontext verstanden werden und es wird in vielen Fällen plötzlich klar, dass dieses alte Bild woanders hingehört und dort sehr viel Sinn gemacht hat. Damit kann entweder weitergearbeitet werden oder die Würdigung durch die neue Zuordnung ist schon ein wohltuender Abschluss.

     

    Das heißt, es wird immer mit zwei Aufstellungsbildern gearbeitet?

    Nicht immer, aber sehr oft lasse ich nicht mehr umstellen, sondern neu stellen und der Coachee rekontextualisiert das ursprüngliche Aufstellungsbild. Es ist oftmals eine sehr würdigende und berührende Arbeit.

     

    Und das hat dann mit den unterschiedlichen Performanceflächen des Systemischen Hexagons zu tun?

    Zum einen ja, zum anderen tauchen diese ja immer auf, da die neue Wirkung auf die anderen Systemfelder immer abgefragt wird. Dies ist gewissermaßen eine Kombination der Wunderfrage von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg mit den Performanceflächen im Systemischen Hexagon®.

     

    Mich interessieren nun noch die zwei Figuren „Innerer Coach“ und die „Trickster-Figur“.

    Das sind zwei Figuren von wesentlicher Bedeutung. Der „Innere Coach“ oder „Internal Coach“ kann auch schon in den 10-schrittigen NSC®-Basisprozess integriert werden. Eine der Hauptaufgaben des Coachs ist es, die positive Beziehungsenergie, die zwischen Coach und Coachee entsteht, umzulenken. Diese Beziehungslinie sollte nach und nach den Coachee in seiner Beziehung zu seinem eigenen Inneren Coach stärken. Denn jeder von uns hat genügend Beraterpotenzial, das geweckt werden will, positive Quellen, Ressourcen, Fähigkeiten, gewissermaßen eine Schatzkammer von guten Qualitäten. Allerdings reicht mir an dieser Stelle das Konzept der Ressourcen nicht. Der Innere Coach geht darüber hinaus und ist als eine Figur im inneren Team dialogfähig. Die Linie von Coach – Coachee – Innerem Coach nenne ich deshalb auch Dialoglinie und auch dazu gibt es Aufstellungsmethoden. Der Innere Coach ist gewissermaßen mein engster Berater in meinem Team, der Abteilungsleiter der Beratungsabteilung. Ihn an meiner Seite zu wissen, ihm zu vertrauen, gibt Selbstsicherheit, Selbstrespekt, Selbstvertrauen – an ihn kann ich delegieren. Diese Figur kann je nach Menschen-, Welt- und Gottesbild des Coachees auch vertiefend als spirituelle/-r innere/-r Führer/-in gesehen werden. Dies hängt aber natürlich vom Konstrukt des Coachees ab, nicht vom Konstrukt des Coachs – eh klar! Auch für Systemische Compliments zum Schluss eines jeden Prozesses ist primär der Innere Coach zuständig.

    Zusammenfassend definiert sich die Figur des Inneren Coachs als Verbindung aller ressourcereichen Erfahrungen des einzelnen Individuums aus allen hexagonalen Feldern mit den förderlichen kollektiven und archetypischen Erfahrungen. Diese Verbindung hat unter anderem zur Folge, dass der Innere Coach die höchstmögliche Weisheit im Gesamtsystem in sich birgt

    1. bezüglich der “Positiven-Absicht-Funktion”.
    2. bezüglich der “Kontextstimmigkeits-Funktion”.
    3. bezüglich der “Trickster-Funktion”.

    So lässt sich das Systemfeld des Inneren Coaches mit seinen Strukturlinien und Rollenflächen im Imprint-Modell wie folgt darstellen:

     

    Tja, und die Trickster-Figur ist eine mir sehr lieb gewordene. Innerhalb meines zweiten Studienabschlusses als Mythenforscher, M.A. habe ich diese Figur schätzen gelernt. Es ist der älteste Archetyp, der in fast allen Religionen und Stammeskulturen auftaucht. Eine ambivalente, polymorphe und transfor-mierende Figur. Diese Figur ist verwandelbar und kaum zu fassen; sie ist absolut tabulos, erlaubt sich alles, macht das Unmögliche, das Schöne, das Schreckliche. Sie begeht Tabubruch und transformiert Systeme. Diese Figur taucht religionswissenschaftlich gesehen vor allem dann auf, wenn patriarchale Systeme das Funktionieren und die Regelhaftigkeit überbetonen. Der Trickster ist kreativ, tabulos, schamlos, trickreich, überraschend, systemverändernd. Mein Mythenforscherherz nimmt diese Figur gerne mal ins Spiel und in die Systemische Aufstellung. Gerade nach einem „Systemischen Slot“, wenn die Aufstellung gestoppt wird, wesentliche Figuren zu einem Reflexions-Meeting zusammenkommen, und danach die Aufstellung zum psycho-dramatischen Spiel erweitert wird, darf die Tricksterfigur auftreten. Nach einem weiteren „Systemischen Slot“ wechsle ich gerne wieder in den Aufstellungsmodus.

    Auch im Einzelsetting und auch bei einer Figurenarbeit mit dem Pushboard wirkt die Tricksterfigur systemverändernd.

     

    NSC® ist scheinbar für das Einzelsetting und auch für Gruppen und Teams konzipiert?

    Ja, so ist es. Als Systemischer Aufsteller und auch als Psychodramatiker schlägt mein Herz natürlich gerne für das Gruppensetting. Allerdings arbeite ich aus organisatorischen Gründen mehr und mehr im Einzelsetting. Dies einfach deshalb, weil ich durch den Bau unseres INTAKA-Caribbean-Centers auf Kuba und durch unsere Ausbildungen dort mehrere Monate im Jahr auf Kuba bin und deshalb kontinuierliche Gruppencoachings oder Teamcoachings terminlich schwer durch-zuhalten sind. Termine mit Einzelpersonen sind leichter koordinierbar.

     

    Das INTAKA-Caribbean Center auf Kuba ist natürlich auch ein spannendes Projekt

    Das kann man wohl sagen und die Kurse dort sind interkulturell angelegt, also arbeiten dort kubanische und deutsche Teilnehmer/-innen gemeinsam an ihren sehr unterschiedlichen Beliefs, an ihren Systemen, an ihren Themen. D.h. es treffen dort in NLP und Systemischen Ausbildungen sehr differente Kulturen aufeinander, Lebenswelten, die sich bereichern und an manchen Stellen aus der eigenen Bahn werfen.

    „Spannend, lehrreich, bewegend, manchmal schon abenteuerlich und faszinierend“, das sind häufige Feedbacks zu den zweisprachigen Ausbildungen, die ich dort mit unserer Akademiekoordinatorin Christine Seufert durchführe. Die wunderschöne karibische Umgebung an unserem eigenen Hotel und Seminarzentrum mit dem schönen Sandstrand, den Palmen und die Weite des türkisfarbenen Meeres sind eine tolle Zugabe.

     

    Vielen Dank für das Gespräch!

    Das Interview führte Dr. Friedrich Assländer


    Erleben können Sie NSC® und die Arbeit von Gerhard Gigler in unseren Ausbildungen:

    • zum wingwave®-Coach
      vom 24. – 27. Mai 2017 in Regensburg
    • im NSC® – NeuroSystemischen Coaching
      vom 17. – 20. August 2017 in Regensburg
    • zum Systemischen Organisationsaufsteller
      04. – 09. September 2017 in Regensburg
    • unsere interkulturellen NLP-Ausbildungen
      im November 2017 auf Kuba
    • oder bei den INTAKA Bildungs- und Coachingtagen
      am 14. Oktober 2017 in Ludwigsburg
    • oder 2018 bei unser 25-Jahr-Feier bei den BiCo-Tagen
      vom 12. – 14. Oktober 2018 in Regensburg.

    Gerhard Gigler

    Gerhard Gigler arbeitet seit 30 Jahren in der Beratung von Einzelpersonen, Teams und Organisationen – als Coach, Supervisor, Organisationsberater und Ausbildner. Seit 25 Jahren führt er die Integrative Akademie für Bildung und Coaching, INTAKA. Unterschiedliche Sozialprojekte und der Bau des INTAKA-Caribbean-Centers als eigenes Seminarhotel auf Kuba gehören zu seinem ideellen Fokus.


    INTAKA-Akademieleiter, M.A. Mythenforschung / Religionswissenschaft, Supervisor, DGSv, NLP-Lehrtrainer, DVNLP, Fellow Member Trainer, IANLP, Lehrcoach, Master Systemischer Coach, ECA, Systemischer Organisationsentwickler, BD, Master-Trainer, ECA, Lehrcoach und Lehrtrainer, ECA, infosyon zertifizierter Master-Trainer, Integrativer Gestaltsupervisor, -trainer, -berater, und -pädagoge, IIGS, IGB, Heilpraktiker für Psychotherapie, HPG, Klientenzentrierte GF, GwG, Transaktionsanalytische GF, DGTA, Psychodrama, MORENO, Systemische Organisationsaufstellungen und Constellation Work, MF, wingwave®-Coach, wingwave-Lehrtrainer.

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