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    Das Spiel mit der Macht – Dominanz und Unterwerfung

    Traumasensibilität und Beziehungsdynamik

    Unserer Ausbildung „Traumasensible Beziehungsdynamik“ ist in dieser Kombination wohl einzigartig, weil es kein so plausibles Modell gibt, dass die neuesten Erkenntnisse aus der Traumaforschung so klar mit den Ergebnissen der Systemischen Beziehungsdynamik und Sexualforschung verbindet (Ellipse des sexuellen Begehrens; s. Blog-Artikel).

    Wenn ich nur lieb bin
    wie ein Rehkitz,
    dann ist alles gut

    Die Fawn-Response wird dabei zunehmend bekannter und gewissermaßen gerade neu entdeckt. Es gab jedoch früher schon Konzepte in ähnlicher Richtung (z.B. das Agency-Konzept nach Jack Lee Rosenberg) und doch gerät das „Rehkitz- (= Fawn-) verhalten“ derzeit nochmals neu in den Blick. Als Ergänzung zu den bekannten Überlebensmechanismen „flight, fight and freeze“ wird klar, dass sich auch das sich unterwerfende und ergebende Rehkitz um´s Überleben kümmert. Deshalb hat das Innere Kind ganz oft den eigenen – und sehr gut bekannten – Bambi-Anteil dabei und nutzt diesen als Strategie (bewusst oder unbewusst).

    Wenn ich nur lieb und gut bin, immer dankbar lächle und für alles froh bin, was ich erhalte, wenn ich den anderen groß sein lasse und mich klein mache, dann wird mir schon nix passieren. Es ist ein Muster, das viele Jahre gelernt wurde und einem oftmals selber nicht mehr wirklich auffällt.

    Auch das ist also eine Strategie, um mit einer lebensbedrohlichen Macht umzugehen: mich auf das Spiel von Dominanz und Unterwerfung einzulassen. Welchen Part ich dabei übernehme, entscheiden meine Prägungen in meinem Nervensystem. Gerade die Polyvagaltheorie von Steven Porges kombinieren wir mit dem Thema Beziehungsdynamik und Sexualität. Je nach Arousal-Ausschlag (eingeprägtem Stressniveau) bzgl. Untererregung oder Übererregung haben wir gelernt uns zu Verhalten – strategisch geschickt einerseits und andererseits haben wir manchmal auch ein lähmendes Muster eingefroren, das uns die Lebendigkeit nimmt.

    Werden die Machtspiele als Kompensationsmuster missbraucht, die einer Person eine Übermacht sichern will und die andere Person kleinmachen will – bewusst oder unbewusst – beginnt das Spiel bitterer ernst zu werden, und wohltuende Beziehungsmuster werden zerstört.

    Das erleben wir in vielerlei Gewalt- und Missbrauchserfahrungen.

     

    Gerhard Gigler

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