Wingwave® und Beziehungsstress
Trennung und Schmerz, Narzisstische Episoden und Ambivalenz, Rebound Beziehungen, Ghosting
Wingwave® und NSC® und EMDR sind für mich klassische Verfahrensweisen, die gerade bei Beziehungsstress ganz wunderbare Transformationen erzeugen. Dabei ist es natürlich möglich in Paar- bzw. Beziehungstherapie beide Partner:innen entsprechend zu begleiten. Der üblichere Weg ist die Einzelbegleitung und von dieser gehe ich hier in diesem Artikel auch aus. Paarinterventionen gibt es sehr zahlreiche und werde ich an anderer Stelle thematisieren. Bei einer Trennung leiden in der Regel beide und die Interventionen sind für beide geeignet, von wem auch immer die Trennung ausgeht. Ich nehme sie hier abwechselnd in den Blick.
Trennungsschmerz und Wingwave®
Natürlich ist dies das klassische Stressimprint.
Wir wissen, dass das Stresslevel hier absolut hoch liegt. Höher liegt noch Tod eines nahen Angehörigen, allem voran, wenn es die eigenen Kinder betrifft, den/die Partner:in oder die Eltern. Bald danach kommt der Trennungsschmerz aus einer Beziehung auf der Stressskala.
Trennung schmerzt so sehr, weil alte Trennungserlebnisse mit hochgezogen werden, aus tieferen Schichten der Seele und der Vergangenheit. Dabei spielt es bzgl. Schmerz keine Rolle, wie lange die Erlebnisse her sind, bedeutsamer ist, wie gut sie verarbeitet wurden. Trennungen von Expartner:innen, von Freund:innen, Umzugserlebnisse, Schulwechsel, der Tod der Eltern oder Großeltern usw. und auch traumatische Erlebnisse. Dazu gehört z.B. auch die Trennung vom „guten Onkel-Bild“, der einem plötzlich weh getan hat oder übergriffig wurde und nun ein neues „ambivalenteres Onkel-Bild“ entsteht. All das liegt da plötzlich vor einem bzw. in einem und wird wachgerüttelt. Ambivalenz ist die Grundbewegung bei all diesen Geschichten. Ein hin- und hergerissen werden in einem, das gelöst werden will.
Der Schmerz steigert sich bei manchen bis zur Schlaflosigkeit, zur quälenden Atemnot, mit Gefühlen der Traurigkeit, Verlassenheit, Wertlosigkeit, Perspektivlosigkeit und äußert sich in der Dunkelheit, in Träumen und vielen Alltagssituationen. Wenn nicht darüber gesprochen werden kann, wird der Schmerz als besonders schlimm erlebt.
Mit dem Myostatiktest im Wingwave® wird ausgetestet,
welche alten Situationen und Gefühle noch damit
zusammenhängen und dementsprechend
bilateral stimuliert, damit das
hier und jetzt gut verarbeitet
werden kann.
Narzisstische Episoden und Ambivalenzen führen manchmal zur Trennung
Man konnte feststellen, dass zur Trennung manchmal auch eine narzisstische Episode des/der trennenden Partner:in führt. Auch bei Personen mit einem geringen narzisstischen Grundniveau kann eine narzisstische Krise ausgelöst werden, wie eine narzisstische Episode, wenn z.B. ein Elternteil stirbt oder ein naher Verwandter oder ein:e Freund:in oder auch bei Krankheit.
Das bedeutet, dass plötzlich der eigene Autonomiepol allem voransteht und Reaktionen eintreten, die wir sonst nur von narzisstischen Personen kennen. Nahestehende können das dann gar nicht gut einschätzen, weil diese Episoden auch wechseln können mit der sonst so gewohnten liebevollen Art. Manchmal wird das aber auch abgespalten: die liebevolle Art bekommen die einen, die narzisstische Seite der/die bisherige Partner:in oder andere. Man will die alte Welt ja verlassen.
Plötzlich steht dann die neue Welt mit den neuen Bedingungen im Mittelpunkt. Der bisherige Partner wird beschuldigt und alles wird plötzlich negativ dargestellt, was bisher eigentlich positiv erlebt und auch positiv zum Ausdruck gebracht wurde. Auch hier findet sich die Ambivalenz, die den bisherigen Partner im Unverständnis lässt. Gespräche sind meist schwierig oder werden abgeblockt. Der Grund: Schuldgefühle sollen vermieden werden.
Hierbei ist es wichtig, dass durch Wingwave®
die eigenen Ressourcen reaktiviert werden.
Schuldgefühle und Schuldverstrickungen
werden gerade bei transgenerationalem
Stress als sehr belastend erlebt und
können durch bilaterale Stimulation
verarbeitet werden.
Rebound Beziehungen
Rebound Beziehungen sind Beziehungen, die abfangen und Negativgefühle abdämpfen. Es ist ein neuer Partner, der auftaucht, noch bevor „das Alte“ beendet ist. Gleitet eine Beziehung sofort in die nächste, sollte gut drauf geachtet werden, ob hier ein Rebound stattfindet. Es liegt ein Schmerz vor – manchmal aus der bisherigen Beziehung, manchmal durch Tod eines nahen Angehörigen – der sehr tief weh tut. Ist noch eine Kiste offen, wenn ein Angehöriger stirbt (weil da unverarbeitete Konflikte waren oder eine Depression einer depressiven Mutter vieles offengelassen hat), dann bleibt oft ein noch größerer Schmerz, den der/die neue Partner:in abfedern soll.
Die Phasen einer Rebound Beziehung kann man in nachfolgenden 5 Momenten zusammenfassen:
- Die „Ausweichphase“ durch den Rebound soll Ambivalenzen lösen
Ein:e Rebound Partner:in taucht immer schon auf, bevor die bisherige Beziehung abgeschlossen wird. Mit dem/der neuen Partner:in soll das neue Leben weitergeführt werden, damit der alte Beziehungsknoten nicht gelöst, nicht angesprochen, nicht „repariert“ werden muss. So weicht man bestehendem Schmerz aus, muss sich diesem nicht stellen. Informationen fließen in alle Richtungen sehr ambivalent und es besteht auch bei demjenigen, der eine Rebound Beziehung eingeht, Verwirrung. Es geht ihm nicht gut und er versucht zu lösen. Wird zu dem Zeitpunkt, wegen eines äußeren Umstandes z.B., besondere Unterstützung gebraucht, kommt ein Rebound wie gerufen und braucht es umso mehr ein Ausweichgleis, damit der Schmerz nicht zu tief erlebt wird. Die eigenen inneren verwirrenden Ambivalenzen sollen damit gelöst werden. Es wird nahezu immer ein Rebound-Partner gewählt, der sich auf einem niedrigerem Differenzierungsniveau befindet als der bisherige Partner. Weitere unbequeme Ausdifferenzierung auf ein höheres Wachstumsniveau soll ja vermieden werden. Man hat ja eh schon soviel um die Ohren und will sich nicht noch mehr konfrontieren und auseinandersetzen. - Die „Verliebtheitsphase“ wird überbetont
Meist wird schon bewusst oder eher unbewusst empfunden, dass „das Neue“ auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Allerdings erledigen die Hormone in der Verliebtheitsphase jeden rationalen Gegner im Gehirn auf mühelose Art und Weise. Die rosarote Brille wird betont. Jede Verehrung des Rebound-Partners wird aufgesogen. So dient am besten jemand, der einen sehr verehrt. Jede positive Verstärkung aus dem Freundeskreis oder dem Kollegium in der Arbeit, wird wichtig und bekommt hohen Stellenwert. Es wird geradezu überbetont „wie gut man es jetzt hat“ und „wie froh man ist, den/die neue:n Partner:in zu haben“. So kann das Leben wieder in neue Bahnen kommen, die nicht so weh tun und erleichternd sind. Auch wenn Außenstehende das oft gar nicht verstehen und nicht nachvollziehen können. Rückgemeldet wird das natürlich vor allem in der Verliebtheitsphase nicht.Die Sache ist nur, dass der Rebound-Partner nicht derjenige ist, der in der wirklichen Herzmitte aufgenommen wird, sondern nur durch die Herzränder versorgt wird.Und jede Verliebtheitsphase neigt sich irgendwann dem Ende zu.Dann wird es jedoch umso anstrengender das positive Bild aufrechtzuerhalten, aber es wird mit allen Mitteln versucht. Noch wirken ja die Hormone. Und dazu kommt, dass man nicht schon wieder eine Enttäuschung haben will und den erneuten Bruch einer Beziehung auch nach außen hin nicht schon wieder zeigen will. - Die „Ernüchterungsphase“ zieht alte Schuldgefühle hoch
Schuldgefühle, die durch die Rebound-Beziehung verdrängt wurden, werden nun wachgerüttelt. Gerade, wenn es um frühere Schuld aus dem Ursprungssystem geht, oder auch um alte transgenerationale Schuld, wird das Wachrütteln als sehr unangenehm empfunden. Mit aller Macht soll dies verhindert werden. Dennoch werden diese Themen irgendwann an der eigenen Beziehungstür kratzen und diese wird sich öffnen. Was nun? Die Themen können angeschaut und reflektiert oder noch mehr weggedrängt und kompensiert werden. Kompensationsmechanismen stehen viele zur Verfügung: Shopping, Esoterik, Sex, Sport, Arbeit und Leistung, Urlaub etc… Vielleicht gelingt es ein weiteres mal und die Ernüchterung wirkt eher im Untergrund weiter und verursacht Zerstörerisches – in Psyche und Körper.Nun wird klar: Diese Person, der Rebound also, ist doch nicht so ganz cool, wie man bisher dachte. Plötzlich kann man nachempfinden – tut dies aber ungern – was vorher schon die Freunde insgeheim dachten oder sagten, oder die erwachsenen Kinder, oder sonstige Personen im eigenen Umfeld: das passt doch nicht wirklich. Hier entsteht nun eine Feuerprobe: der eigene Stolz kann soweit gehen, diese Ernüchterung zu überhöhen, um noch mehr in die Verherrlichung dieser Beziehung zu gehen, damit man den aufkeimenden Schuldgefühlen aus dem Weg geht. In der Regel jedoch, bleibt – bei gesunden Personen – das Eingeständnis der Ernüchterung. - Die „Vergleichsphase“ mit dem Ex
Nun kommt eine entscheidende Phase, denn erst in dieser Phase spielen die schönen Erlebnisse mit dem Ex eine Rolle. Es wird verglichen. Man erkennt, was man in der alten Beziehung hatte. Dies ist das entscheidende einer Rebound-Beziehung, dass diese Phase erst sehr viel später erlebt werden kann – eben in dieser 4.Phase, also viele viele Monate nach der Trennung vom Ex. Nun beginnt der eigentliche Verarbeitungsprozess der alten Beziehung. Ganz oft wird erlebt, wie gut es damals war, wie wenig anstrengend, wie leicht und wie schwer und anstrengend zugleich die „neue Beziehung“ eigentlich, sich im Gegensatz dazu, anfühlt.Dies ist der Zeitpunkt der Wendung in den „Nicholas-Sparks-Filmen 😉“ oder in ähnlichen romantischen Filmen, die den Zuschauer dann zu Tränen rührt und den Protagonisten zum alten Partner zurückkehren lässt. Der hat natürlich im Film gewartet, spürt die alte Liebe noch immer und hat das Nest warmgehalten. In der Realität ist es manchmal auch so. Ganz oft ist allerdings der Ex dann schon anderweitig orientiert und hat abgeschlossen. Schön natürlich, wenn es einen märchenhaften Abschluss gibt. Wunder gibt es auch im reellen Leben immer wieder für den, der offen dafür ist. Oft erkennt man auch, dass die 20 %, die man in der alten Beziehung vermisst hat und in der neuen bekommen hat, eben nicht die 80 % ersetzen konnten, die man in der vorherigen Ex-Beziehung jedoch hatte. Denn diese wurde möglicherweise in der Herzmitte geboren, und nicht an den Kompensationsrändern des Herzens. - Die „Entscheidungsphase“ mit unklarem Ausgang
Tja, das ist die schwierigste Phase vermutlich, die ganz viel Mut braucht, Springen über den eigenen Schatten, Überwinden des eigenen Stolzes. An dieser Stelle sich wieder zu trennen ist nicht einfach, wäre aber oftmals die ehrliche Antwort auf die Fragen des Lebens. Allerdings steht einem der eigene Stolz im Weg und manchmal wird es eben auch zur „festen Beziehung“ – schräg oder ehrlich? Was auch vorkommt ist, dass genau an diesen Phasen die alte Liebe zum Ex wieder aufblüht und beleben kann. Ist der noch offen, beginnt etwas noch Größeres, größer als vorher, auf einem hohen Entwicklungsniveau – die „Erwachungsphase“ – wenn beide sich nun ganz aufeinander einlassen und sich verzeihen.
In jeder Phase ist es wichtig die Ich-Kognitionen
gut wahrzunehmen. Ich-Kognitionen sind
die eigenen Abwertungen oder Aufwertungen
in jedem Menschen. Diese sind wichtig, um
Klarheit zu schaffen und alte Ambivalenzen,
alte Muster, alte Schuldgefühle aufzuarbeiten
und Neues zu etablieren.
Auch hier ist es wieder der Myostatiktest,
der es ermöglich Verdrängtes und Abgespaltenes
ausfindig zu machen, damit es durch
bilaterale Hemisphärenstimulation gut
verarbeitet
werden kann und Neues integriert wird.
Ghosting
Nun wieder den Blick hingelenkt auf den Partner, der „abgetrennt wurde“. Wird dieser geghostet, fühlt sich das unendlich schmerzvoll an. Oft liest man, dass dies der größte Schmerz ist, den man einem Partner bei einer Trennung antun kann. Es geht in Richtung Folter mit hohem psychischem Leidniveau.
Ghosting meint, dass der sich trennende Partner gar nicht offiziell Schluss macht, es kein Trennungsgespräch gibt, keine Möglichkeit zur Reflexion, keinen ehrlichen authentischen Austausch zwischen Erwachsenen. Manchmal findet sich sogar das pubertäre Muster, sich per kurzer schriftlicher Message zu trennen, auch bei jahrelanger Beziehung. Oftmals mit der lapidaren Aussage: „es war ja eh keine richtige Beziehung“.
Das schlimme am Ghosting ist, dass echter Kontakt verhindert wird und beim „abgetrennten Partner“ nur Fantasien bleiben. Er bleibt allein mit seinen Fantasien, kann nicht verarbeiten, und es wird jeglicher Kontakt verunmöglicht. Das verunmöglicht erstmal auch den guten Kontakt in sich, zu sich selbst. Ist die betreffende Person psychisch nicht stark genug, stürzt dies in die tiefsten Selbstwertzweifel und Schuldhöhlen. Beziehungsschmerz ist schwer genug, geghostet wird dieser zur Höllenqual mit Albtraumcharakter.
Die Person, die ghostet, macht das in der Regel, um ihre eigene Herzmitte nicht spüren zu müssen und sich abzulenken von den eigenen echten Gefühlen. Klar, bei einer neuen Rebound-Beziehung verständlich, denn man tut ja alles, um die echten Gefühle zu kompensieren und zu verdrängen. Echte Trennungsgespräche und Blickkontakt und Offenheit für den anderen, würden es verhindern, gut verdrängen zu können.
Die Herzmitte ist immer geduldig und kennt kaum die Zeit, wird sich später jedoch irgendwann rächen. Dies ist zu diesem Zeitpunkt allerdings irrelevant. Der geghostete Ex wird kalt abserviert und über alles gemeinsam Erlebte breitet sich ein Schatten von Ignoranz.
Die eigenen Ressourcen müssen mobilisiert werden.
Themen bzgl. Schuld und Selbstzweifel stehen
hier meist im Fokus und werden durch
bilaterale Hemisphärenstimulation
bearbeitet. Auch hier ist ein hoher
Anteil vom Systemstress zu bearbeiten,
da Abwertung, Ignoranz, Nichtbeachtung
in jedem System eine Geschichte haben.
Beziehung bleibt jedoch eins, und zwar mit all dem Schmerz und all der Freude, mit all dem Leid und all der Liebe: Beziehung bleibt gelebtes Leben.
Und niemand hat uns gesagt, dass Leben leicht sein soll, spannend allemal und ganz oft bleibt die große Chance: Wunder.
Kostenfreie Infoveranstaltungen
- Infoabend: Wingwave®
18.06.2025 – 18:30 – 19:00 @ Online Seminar - Infoabend: Trauma
28.07.2025 – 18:30 – 19:00 @ Online Seminar - Infoabend: Beziehungsdynamik und Sexualität
28.07.2025 – 19:30 – 20:00 @ Online Seminar - Infoabend: Trauma
09.09.2025 – 18:30 – 19:00 @ Online Seminar - Infoabend: Beziehungsdynamik und Sexualität
09.09.2025 – 19:30 – 20:00 @ Online Seminar - Infoabend: Wingwave®
16.09.2025 – 18:30 – 19:00 @ Online Seminar - Infoabend: Wingwave®
02.12.2025 – 18:30 – 19:00 @ Online Seminar - Infoabend: Trauma
10.12.2025 – 18:30 – 19:00 @ Online Seminar - Infoabend: Beziehungsdynamik und Sexualität
10.12.2025 – 19:30 – 20:00 @ Online Seminar
Wingwave® und BST-Ausbildungen (Beziehungsdynamik, Sexualität, Traumasensibilität)
- wingwave®-Coach 2025 WW25 – 26.06.2025 – 29.06.2025 – Ganztägig @ INTAKA Regensburg
- wingwave®-Coach 2025 WW26 – 11.09.2025 – 14.09.2025 – Ganztägig @ INTAKA Regensburg
- BST-B (Begleitung, Beziehungsdynamik, Trauma)
ab 01.10.2025 (2-stündige Abendtermine) @ Online - BST-C (Coach)
ab 17.04.2026 (Voraussetzung BST-Trauma) in Regensburg - BST-T (Beziehungs- und Sexualtherapie):
ab 15.04.2027 (Voraussetzung BST-Coach) in Regensburg
Herzlich Willkommen
Gerhard Gigler
0170-4637006
Gerhard.gigler@intaka.de
P.S.: Gerne kannst du mich auch persönlich per Telefon, WhatsApp, SMS, Signal, Threema oder per Mail kontaktieren.