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    Virtual Reality bei INTAKA

    Online-Systembrett, ProReal und SystemicVr

    Ist „Virtual Reality“ wirklich so fremd, unecht und realitätsfremd?

    Man könnte es meinen. „Virtuelle Welten sind nicht die eigentlichen, sind nicht die echten, sie sind irgendwie einfach fremd…“, denkt so mancher, „…und vor allem junge Menschen verlieren sich darin…“. Aber ist das wirklich so? Verführen diese Möglichkeiten in eine digitale Welt, die mit unserer Realität nichts mehr zu tun hat? Sind die virtuellen Möglichkeiten in der Beratung nur so halb effektiv?

    Gerade im Jahr 2020 haben wir in der „Lock-down-Zeit“ gelernt, uns den virtuellen Welten anzunähern. Wer sich nicht vorher schon damit beschäftigt hat, wurde nahezu gezwungen sich damit auseinander zu setzen.

    Nun arbeiten wir bei INTAKA auch stark mit dem systemischen Ansatz und nehmen nicht nur das Wort „virtuell“, sondern auch das Wort „Realität“ sehr genau unter die Lupe. Nicht nur das Wort „virtuell“ ist das eigentlich unecht-anmutende, allein das Wort Realität führt uns auf das berüchtigte Glatteis.

    Denn was ist „die Realität“? Wer bestimmt, was realistisch ist und was nicht? Wer bewertet den „Wahrheitsgehalt“ einer Realität.

    Interessant ist, dass wir schon immer und ständig in virtuellen Realitäten leben.

    Wir nehmen die Außenwelt wahr, wir sehen z.B. Figuren mit irgendwelchen Formen und Farben, wir sehen, wie diese sich bewegen und wir nehmen den Abstand oder die Nähe zwischen den Figuren wahr und in blitzschneller Geschwindigkeit interpretieren wir das Geschehen, konstruieren wir etwas in unserem Inneren, das uns das Außen ein- und zuordnen lässt und für uns Sinn macht. Wir geben dem, was wir wahrnehmen einen Sinn, eine Bedeutung.

    Wenn du z.B. nachfolgende 2 Figuren wahrnimmst und die nachfolgende Bildsequenz der 4 Bilder, gehen dir Gedanken durch den Kopf, Assoziationen, mit denen du eine Minigeschichte in deinem Inneren erzählst.

    Nimm die 4 Bilder der Reihe nach von 1 – 4 wahr und beobachte, welche Gefühle dabei aufkommen bei dir, welche Assoziationen, welche Ideen von dem, was da abläuft, welche Geschichte entsteht:

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    Das was du da innerlich konstruierst, ist deine virtuelle Realität, deine innere Welt, die mit dir zu tun hat und durch den Impuls von außen – den Bildern – motiviert wurde. Es entsteht in dir eine Geschichte, die deine ist und jemand anderes nimmt etwas anderes wahr. Und du kannst Ideen entwickeln, wie die Geschichte, die du kreiert hast, weiterläuft.

    Und wir könnten uns diese Geschichten gegenseitig erzählen, uns austauschen. Möglicherweise gibt es manche Geschichten, die sich ähneln und andere wiederrum, die sehr anders ausfallen, evtl. sogar den Rahmen deines Denkens sprengen, weil die Geschichte in eine ganz andere Richtung läuft. Geprägt von den unterschiedlichen Erfahrungen, die wir im Leben machen, konstruieren wir unterschiedlich und doch gibt es manche typische Verläufe, archetypische Geschichten, die wir uns auf dem ganzen Planeten ähnlich erzählen und eine Verbindung untereinander schaffen. Entstehende große Geschichten, nennen wir Mythen der Menschheitsgeschichte und sie sind der Kleber einer Gemeinschaft. So werden wir zu diesem mächtigen Wesen auf diesem Planeten.

    Wie geht nun deine Geschichte zu den 4 Bildern weiter? Wie konstruierst du deine Geschichte in die Zukunft hinein? Was könnte geschehen mit den 2 Objekten? Oder wo kommen sie her und was ist da wohl vorausgegangen?

    5.)

    Wir konstruieren also immer und nutzen das, was wir im Außen wahrnehmen für unsere Konstruktionen und verlängern diese Geschichten in unsere Zukunft hinein. Wir prägen diese Geschichten und diese Geschichten prägen uns. Wir gleichen Außen und Innen ständig miteinander ab und suchen eins: Sinn. Es muss Sinn ergeben, also ein Ganzes, das zu dem Vorhandenen unserer Konstruktionen stimmig und sinnig dazu passt. In der Gestalttherapie nennen wir das „die Tendenz zur geschlossenen Gestalt“. Wir wollen, dass etwas schlüssig ist und zu unserem Sinnsystem passt, wir wollen die Gestalt schließen können. Das hat für uns dann Realitäts-Charakter und genau mit diesen Phänomenen arbeiten wir auch im systemischen Bereich.

     

    Die Reduktion auf zwei Komponenten funktioniert gerade digital ebenso gut

    Wer aus dem Psychodrama kommt, weiß, dass Aufstellungsarbeit reduzierend arbeitet. Die vielen Möglichkeiten des Szenischen Gestaltens und des Spiels, der Gestik und Mimik, der Haltungen und Darstellungen, werden in der Methodik der Systemaufstellung reduziert, im Prinzip auf zwei Komponenten: Nähe bzw. Distanz und Blickrichtung. Daraus ergibt sich auch eine Empfindung der Größenverhältnisse und die Positionierung. Und weil wir ohne Bewegung nicht denken können, konstruieren wir das, was wir wahrnehmen auch unter dem Blickwinkel: „Wie kam´s dazu?“ bzw. „Wo kommt das her?“. Und auch die Frage „…wie geht das weiter?“, beschäftigt uns. Wir wollen einschätzen können und die Dinge und Prozesse in den Griff bekommen, verstehen und eine Einschätzung erhalten: wird etwas bedrohlich oder unterstützt es uns? Das ist immer wieder eine zentrale Frage, nach der wir handeln, ergibt es Sinn, was da abläuft und wie ergibt es Sinn und welchen?

    Diese zwei Komponenten von Entfernung und Blickrichtung reichen also aus, um ein abgebildetes System mit dieser Raumgrammatik in das eigene Sinnsystem einzuordnen.

    Gerade aufgrund dieser Reduzierung wundert es uns meist umso mehr, dass wir trotz großen Entfernungen bei Online-Sitzungen, so vieles so gut spüren. In vielen unserer Seminare bei INTAKA hatten wir über 100 Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Ländern, bis nach Lateinamerika und das Arbeiten mit den wunderbaren digitalen Tools hat es uns ermöglicht, die Faszination der Systemaufstellung auch digital erlebbar zu machen.

     

    Kostenfreie Tools für unsere Ausbildungsteilnehmer:innen

    Bei INTAKA arbeiten wir bei Systemaufstellungen mit Tools wie Google Docs, mit Whiteboard, mit Paper-Scrap, mit der Doku-Cam und vor allem auch mit dem Online-Systembrett mit ProReal und SystemicVr. Die Faszination dessen, wie Wahrnehmung funktioniert, scheinbar Raum und Zeit überwindet, teilen alle Teilnehmer:innen unserer Aufstellungsseminare. Es ist schon erstaunlich, wie wir miteinander verbunden sein, uns wahrnehmen und spüren können, wie Repräsentantenaussagen Erstaunliches zutage fördern und sich neue Schritte aus herausfordernden Situationen entwickeln.

     

    Im Zeitraum einer Ausbildung können unsere Teilnehmer:innen kostenfrei das Online-Systembrett nutzen.

    Wir ermöglichen unseren Teilnehmer:innen verschiedene Tools kennenzulernen und die Handhabung zu lernen und arbeiten mit all diesen Tools, die für die eigene Arbeit im 1 : 1 Setting oder auch in Peergroups oder im Team- und Gruppensetting wunderbar anwendbar sind. Das Tool von Georg Breiner, das „Online-Systembrett“ können all unsere Teinehmer:innen kostenfrei nutzen. Dies wird über den gesamten Zeitraum einer Ausbildung für jede:n Teilnehmer:in kostenfrei zur Verfügung gestellt. So können Erfahrungen gesammelt werden und es entsteht Sicherheit im Umgang damit. Nachfolgende Bilder geben einen Mini-Einblick in den Werkzeugkoffer und beschreiben einige Ersteindrücke unserer Teilnehmer:innen:

     

    Das Online-Systembrett

    Das Online-Systembrett ermöglicht unseren Teilnehmer:innen nach dem gewohnten Muster einer Aufstellungen, Bilder zu erzeugen, die sehr nahe an Figurenaufstellungen im Präsenzraum sind. Aufstellungen können, durch die Reduktion der Figuren auf die bekannten symbolischen Kegelformen, schnell Erinnerungen aus Präsenzsitzungen abrufen. Gerade diese Reduktion wirkt sympathisch und konzentriert sich auf das Wesentliche: Kontakt mit sich, mit den Figuren, dem Thema und mit inneren Bildern. Die Figuren können selbstverständlich die Größe ändern, verschoben werden – auch von den Repräsentant:innen – und von der Blickrichtung her gedreht werden.

    Es finden sich weitere unterschiedliche Möglichkeiten, die in ihrer Handhabung einfach und geschmeidig sind. Georg Breiner hat sich hier als Entwickler am altbewährten Systembrett orientiert und das Tool wirkt deshalb auch besonders userfreundlich.

     

    ProReal

    ProReal ermöglicht das Erzeugen unterschiedlicher Welten. Dabei ist eine ganz simple Form einer raumoffenen Scheibe ebenso möglich, wie eine Landschaft mit archetypischer Symbolwirkung. Die Avatare sind ebenso abstrakt und können ergänzt werden mit Schriftzügen, Labels und inneren Stimmen. Farben und Symboliken können gewählt werden. Der psychodrama-angehauchte User wird damit viele Ideen entwickeln können.

    Auch dieses Tool bietet noch eine Vielzahl von unterschiedlichen Möglichkeiten.

     

    SystemicVR

    SystemicVR wurde in den Niederlanden von Marion Latour entwickelt und wirkt durch die Art der räumlichen Darstellung sympathisch und fast heimelig. Auch hier können unterschiedliche Räume gewählt werden und für gruppendynamische Szenarien auch Seminarräume mit Stühlen nachgestellt werden etc.

    Auch hier ist es – wie bei den anderen Tools – möglich, aus der jeweiligen Person die Szenerie wahrzunehmen. Diese 1st-Person-Perspektive bereichert den Eindruck auf Repräsentanten, wie auf den Klienten und die Beobachter.

    Der Preis für die Tools bewegt sich – je nach Version – zwischen ca. 27,- und 60,- €.

    Für INTAKA-Ausbildungsteilnehmer:innen halten wir kostenfreie Versionen bereit, die über den gesamten Zeitraum einer Ausbildung genutzt werden können.

    Der Einblick in die unterschiedlichen Systemwelten ist mit diesen digitalen Aufstellungstools ebenso faszinierend, wie erhellend und macht Spaß und Lust auf mehr.

    Weitere Abende, die in Kooperation mit dem Haus Werdenfels durchgeführt werden, führen in diese Tools ein, auch mit einem Blick auf Google-Docs, Paper-Scrap und die Doku-Cam. Für erfahrene Coaches werden die Abende auch für die Zertifizierung zum Systemischen Online-Coach anerkannt. So sind die Abende für Neueinsteiger ebenso geeignet, als auch für erfahrene Berater:innen zur Vertiefung. Wer lediglich eigene Themen aufstellen lassen und supervidiert haben will, ist ebenso herzlich Willkommen.

     

    Termine – jeweils 19.00 – 21.30 Uhr:
    Abendreihe 1: 23.03., 30.03., 06.04.2021
    Abendreihe 2: 26.04., 03.05., 10.05.2021

     

    Die Anmeldung erfolgt über das Haus Werdenfels (Veranstaltungen / Online-Seminare):
    https://www.haus-werdenfels.de/veranstaltungen-2/kurse-und-seminare.html

     

    Herzlich Willkommen!

     

    Gerhard Gigler
    Akademieleiter, INTAKA
    Leiter, INTAKA-Caribbean-Center

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