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    Schlaf, Hypnose und Orgasmus

    Wie wir heilende hirnorganische Prozesse auslösen
    von Gerhard Gigler

    Wieso gerade zu diesen 3 Themen ein Themenblitzlicht im INTAKA-Newsletter?

    Diese Frage stellt sich vielleicht so manchem Leser mit der Überschrift und ich denke es wird im Laufe des Beitrags deutlich, dennoch zum Einstieg hier eine kurze Antwort:

    Wer Schlaf verstanden hat, weiß viel davon wie regenerierende Prozesse ablaufen – körperlich und psychisch. Wer Hypnose erlebt hat, weiß, wie tief Veränderungsprozesse gehen können und wie leicht sich diese anfühlen können. Wer Orgasmus neurobiologisch betrachtet, kennt den ursprünglichsten „Resetknopf“ für´s Gehirn.

    Heilende hirnorganische Prozesse machen uns ganzheitlich gesund und zufrieden und damit beschäftigen wir uns bei INTAKA im professionellen Kontext – ok, mit Schlaf und Orgasmus nur indirekt! 

     

    Schlaf und dessen Störungen

    Wie gut es tut, ausgeschlafen zu sein, spüren wir körperlich und seelisch. Unser Wohlbefinden hängt stark davon ab, wie ausgeglichen unsere REM- und Tiefschlafphasen sind, die wir pro Nacht durchschnittlich 4 – 6 x wechseln und damit unser Gehirn mehrmals unterschiedliche Wellenbereiche durchläuft. In unseren Traumphasen, den REM-Phasen, bewegen sich unsere Augen sehr schnell hin und her (Rapid Eye Movement) und wir verarbeiten dabei unter anderem belastende Gefühle.

    Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir durchschnittlich im Bett und wir sollten uns mit einer guten angenehmen Schlafkultur diese Zeit auch so schön wie möglich gestalten. Allerdings gehören Schlafstörungen zu einem häufigen Problem vieler Menschen. Laut dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport aus dem Jahr 2017 sind Schlafstörungen bei Erwerbstätigen im Alter von 35 bis 65 Jahren in den letzten circa 10 Jahren um 66 % angestiegen. 80 % aller Erwerbstätigen haben immer wieder mal mit Einschlafstörungen,    Durchschlafproblemen, nicht ausreichendem Schlaf oder nächtlichem Grübeln und Gedankenkarussell zu tun. Knapp 100 verschiedene Formen von Schlafstörungen sind in der „International Classification of Sleep Disorders, ICSD” beschrieben. Höchstwahrscheinlich gibt es auch Zusammenhänge zwischen dem Anstieg der Krankmeldungen wegen psychischen Erkrankungen und Schlafstörungen, die unter anderem das Risiko für Depressionen und Angststörungen erhöhen. Auf 4 Milliarden Euro wird allein der Schaden geschätzt, der durch Autounfälle entsteht, die müdigkeitsbedingt sind. Die Ausfälle durch Schlafstörungen an den Arbeitsplätzen kosten – mit der Leistungsminderung durch Müdigkeit (43 % aller Erwerbstätigen) am Arbeitsplatz – Milliarden. 1,9 Millionen Menschen in Deutschland nehmen nach DGSM-Angaben regelmäßig Schlafmittel ein.

     

    Was bewirkt gesunder Schlaf?

    Dass ein gesunder Schlaf für unseren Organismus wichtig ist, wissen wir. Das Immunsystem wird gestärkt und hält uns gesund, für das Zellwachstum werden im Schlaf wichtige Wachstumshormone ausgeschüttet, wie z.B. Somatropin, das auch die Knochenfestigkeit stärkt, die Leistungsfähigkeit erhöht, Wundheilung fördert und winzige Muskelverletzungen repariert, die Haut wird straffer und Fett wird abgebaut – wer zu wenig schläft, neigt auch zu Übergewicht. Zudem werden im Schlaf Lerninhalte vernetzt und abgespeichert, Gelerntes im Langzeitgedächtnis abgelegt, unverarbeitete belastende Gefühle, die noch im Limbischen System hängen, werden einsortiert und dadurch fühlen wir uns am nächsten Tag wieder ruhig, entspannt und erfrischt. Vieles mehr ist uns mittlerweile als positive Wirkung gesunden Schlafes bekannt und viel mehr ist uns vermutlich noch unbekannt, was Schlaf an heilsamen Prozessen in uns auslöst.

    Wenn sich unsere Schlafarchitektur mit seinen Prozessverläufen ungünstig verändert und mehr als ein halbes Jahr kontinuierlich Schlafprobleme auftauchen, können körperliche Beeinträchtigungen behandlungsbedürftig werden und auch die psychische Stabilität kann aus dem Gleichgewicht geraten. Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen stehen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen u.a. auf dem Plan. Und wenn wir dann hören: „…mir macht das nichts, ich bin das gewöhnt nur ein paar Stunden zu schlafen…“, tja dann, dann wäre es schön, wenn es auch wirklich so wäre, dass es „nichts“ macht. Allerdings setzen Kompensationsmechanismen ein und versuchen auszugleichen und die körperlichen Vorgänge in Balance zu halten. Natürlich stellt sich dann wie immer die Frage: klappt die Kompensation einigermaßen und wie lange klappt sie, wenn sie funktioniert? Eine gute und achtsame Begleitung in einem Coachingprozess wäre dann in jedem Fall ratsam. Sollten psychotherapeutische oder medizinische Maßnahmen erforderlich sein, kann ein begleitender Parallelprozess im Coaching vor allem die Arbeitssituation beleuchten und entlastend wirken. Zudem kann dieser zur Lösung emotionaler Themen beitragen, damit ein entspannter erholsamer Schlaf wieder möglich wird und zu Gesundheit, Regeneration und Wohlbefinden führt.

     

    Was kann Coaching dabei bewirken und wie lassen sich diese Kenntnisse nutzen?

    Gerade im Emotionscoaching macht es Sinn, diese Erkenntnisse mit einzubeziehen, um erfolgreiche Coachingprozesse durchzuführen. Aber auch bei den anderen Coachingformen, wie bei Strukturarbeit in der Arbeit mit Organisationsinhalten, Fallarbeit, Beziehungsarbeit und (Spirituellem) Ressourcencoaching – können diese Erkenntnisse nutzbar gemacht werden.

    In all unseren Upgrades der INTAKA Coach Upgrade School, geht es deshalb unter anderem auch um Schlaf.

    Im NSC®, dem Neurosystemischen Coaching arbeiten wir, wie auch beim Wingwave®-Coaching mit den wachen REM-Phasen, die Francine Shapiro im EMDR, dem Eye Movement Desensitization and Reprocessing, genutzt hat, um Verarbeitungsprozesse und neue Netzwerkbildungen anzuregen. Das, was an heilsamen Prozessen im Schlafzustand in den REM-Phasen geschieht, kann auch im Wachzustand im Coachingprozess angewendet werden. Das ist eine fantastisch-faszinierende Erkenntnis und der Verdienst von Francine Shapiro, die die Anwendung der bilateralen Stimulation über die Augenbewegungen entwickelt hat. Über 20 randomisierte Studien konnten die Wirksamkeit belegen und skeptische Mediziner überzeugen. Über 80 % Erfolge in der Traumabehandlung sprechen für sich und zeichnen in psychotherapeutischen Prozessverläufen ein unglaublich positives Erfolgsbild.

     

    Wieso dies also nicht auch im Coaching einsetzen?

    Gerade da, wo es um Leistungsdefizite geht, um Stresserlebnisse, Drucksituationen, alte Negativsituationen, in denen der Klient noch hängt, alte Beziehungsmuster, die belasten und vieles mehr, gerade da wirken Wingwave®- und NSC®-Prozesse in kurzer Zeit kleine Wunder. Schlaf wird sozusagen nachgeholt beziehungsweise besser gesagt, die positiven Prozesse, die in der REM-Schlafphase ablaufen.

    NSC® verbindet diese erstaunlichen Erkenntnisse und Praxiserfolge zudem effektiv mit Systemaufstellungen und NLP-Skills, wie TimeLine Arbeit und Kontextreframing. Belastende Situationen und Stressthemen und vor allem auch Systemstress, werden in kurzer Zeit verarbeitet und Ressourcen wieder zugänglich und Ziele erreichbar gemacht.

    Auch im Constellation Coaching werden durch Systemische Aufstellungsarbeiten Trancezustände genutzt, die heilsame Prozesse, wie im Schlaf auslösen. Hier führen Tranceraumbilder zu neuen Erkenntnissen. Genauso, wie Nachtträume tiefe Botschaften des unbewussten Feldes zum Bewusstsein bringen können, sind systemische Tranceraumbilder eine Darstellung des impliziten Wissens, das in uns liegt und auch aus dem Systemfeld kommt. Im normalen Alltagsbewusstsein können wir dies mit unserem bewussten Verstand meist nicht erfahren.

    Und Hypnose ist beim Hypno-Coach der Weg, mit dem man diesen heilsamen Wellenbereichen im Gehirn wohl am nächsten kommt. Das erstaunliche ist dabei das Gespräch mit dem Unbewussten durch die Fingersignale. Der „Prozessarm“ dient mit der „Prozesshand“ als ein Medium, das über die „Subconscious Finger Signals“ Antworten aus dem Unbewussten gibt. Es klingt abgespaced! Wer es allerdings einmal fundiert erlebt hat, weiß, wie intensiv und authentisch das eigene Unbewusste mitarbeitet, Antworten gibt und Lösungen kennt. Lösungen, die wir uns mit dem bewussten Verstand niemals ausdenken könnten. Natürlich braucht dies eine gute seriöse Vorarbeit mit Hypnosetests, Induktionen, Fraktionierung, Armlevitation bis zur Dissoziation der Prozesshand und vieles mehr. Dann jedoch werden erstaunliche Effekte einsetzen. Dabei geht es nun in keiner Weise um die Showeffekte der Showhypnosen, die natürlich auch erstaunliche Momente erzeugen können. Es geht jedoch mehr um ein seriöses Arbeiten im Coachingprozess, das unbewusste „Internal Magic Moments“ zu Lösungen formt. „Den Seinen gibt’s der Herr im hypnotischen Zustand“, könnte der Bibeltext in Anlehnung ans Original lauten. Was im Schlaf Heilsames geschehen kann, wird ähnlich auch im Hypno-Coaching unglaubliche – zielgerichtete –  Erfahrungsmomente hervorbringen und gewissermaßen „verzaubern“. Die Hypnotees sind jedoch in jedem Moment voll ansprechbar und präsent, könnten in jedem Moment aussteigen und lenkend eingreifen. Seriöse Hypnose ist eben kein Zauber, der von dem Hypnotiseur über den Hypnotee gesprochen wird (auch wenn es nach außen manchmal so wirkt), sondern er begleitet den Hypnotee in seine Innenwelt, die diejenigen Ressourcen bereithält, die der Hypnotee braucht. Deshalb will der Hypnotee in diesem Zustand bleiben, ohne abzubrechen. Faszinierend schnell können so in 2 -3 Doppelstunden oftmals schon ganz alte Themen verarbeitet werden und neue Lösungen das Leben verändern.

    Zudem bin ich zutiefst überzeugt davon: wer Hypnose kennt und verstanden hat, weiß was Führung bedeutet. Denn hypnotische Prozesse leben von einem ganz feinsinnigen und wahrnehmungsintensiven Rapportprozess, den die führende Person mit seinem Hypnotee erzeugt, um ihn dort abzuholen wo er steht. So wird Führungserlaubnis erreicht, die es ermöglicht auch in die Tiefen impliziten Wissens einzusteigen – wie auch im Schlaf, jedoch in Hypnose begleitend gelenkt durch den Hypnotiseur.

     

    Und was hat nun das Thema Orgasmus damit zu tun?

    Sowohl Schlaf, als auch Hypnose haben mit dem Orgasmus-Erleben ein gemeinsames Basisthema, auf das ich nachfolgend eingehen möchte. Allerdings zunächst einige neurologisch bedeutsame Vorbemerkungen zum Thema Erotik und Orgasmus:

    Nervenzellen und Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, bewirken in einem günstigen Zusammenspiel wunderbar heilsame Cocktails bei der „erotischen Kommunikation“.
    Der genitale sensorische Cortex, der beim sexuellen Akt als erster beteiligt ist, aktiviert den Hippocampus und die Amygdala im limbischen System, die Emotionszentrale sozusagen. Herzfrequenz und Blutdruck steigen. Beteiligt ist schon beim Küssen Dopamin, als Aktivator des Belohnungssystems im Gehirn, und dieser Neurotransmitter wird beim Höhepunkt in geradezu überschüssigen Mengen ausgeschüttet. Eine rauschhafte Euphorie und Gier ist die Folge, die sich im Gehirn ähnlich auswirkt, wie bei Süchtigen. Auch Noradrenalin hat daran einen großen Anteil, weil es die Aufmerksamkeit anregt, Hunger und Müdigkeit vertreibt, auch Schmerzen dämpft – Milliardär Christian Grey aus „Fifty Shades of Grey“ lässt grüßen!

    Der Hypothalamus ist der Dreh- und Angelpunkt der Zärtlichkeit und seine Aktivität führt zur Ausschüttung großer Mengen des Bindungshormons Oxytocin – schon bei jeder zärtlichen Berührungen.

    Das alles führt dazu, dass alltägliche Kontrollfunktionen abgegeben werden. Bestimmte Gehirnregionen schalten bei sexueller Aktivität gewissermaßen ab, es sind diejenigen im Frontallappen, die als „Kontrollinstanz“ bekannt sind – für Triebkontrolle und Selbstbeherrschung. Es sind diejenigen, die unsere „moralischen“ und „sozialen“ Regeln speichern. Instinktive Enthemmung kann – in unterschiedlichen Situationen – zu grotesk-anmutenden Liebesspielen führen, die fern aller Alltagsgewohnheiten geradezu eine andere Person hervorzulocken scheinen.

    Es ist zu vermuten, dass deshalb eine Art archaische Spürsamkeit die Oberhand gewinnt und die Wahrnehmungsfähigkeit für implizite und unbewusste Energien steigt und die eigenen Selbstheilungskräfte entfaltet: heilsame hirnorganische Prozesse laufen ab.

    Vor allem Endorphine, die auch wie körpereigene Schmerzmittel wirken, spielen eine wichtige Rolle für einen guten Entspannungszustand. Dieser ist die Basis, um loslassen und sich vertrauensvoll hingeben zu können.

    Hingabe wird das Hauptthema, bewusste kontrollierte Leistungsgedanken geraten in den Hintergrund.

     

    Aber: da gibt es auch beim Thema Orgasmus eine entscheidende Unterscheidung, die einen Unterschied macht:

    Tatsächlich spielen diese Endorphine – medizinisch gesehen – bei einem „One-Night-Stand“, bei dem es in der Regel um die reine körperliche Befriedigung geht, eine weitaus geringere Rolle. Das bedeutet also auch: je mehr die liebende Hingabefähigkeit fehlt, wird sowohl der Leistungsgedanke bedeutsamer, als auch die bewusste Lenkung, die verzweckte Zielabsicht und die Kontrollfunktionen. Das Eigentliche, das hirnorganisch Relevante wird dann leider verfehlt und ich möchte dies gleich nochmals mit dem Sexualtherapeuten László Németh ausführen.

    Entspannung, Vertrauen und Hingabe: das sind also wichtige Schlüssel für heilsame Prozesse, Türöffner, für einen gesunden Schlaf, für hypnotische Zustände und einen Orgasmus, der über körperliche Genitalreflexe oder „bloße Energieentladung“ hinausgeht.

     

    „Die Welt braucht nicht mehr Leistungsdruck,

    sondern mehr Hingabefähigkeit,

    die zu kreativem, authentischem Leistungspotential führt.“

     

    Und das macht nun also einen entscheidenden Unterschied aus und es lässt sich deshalb mit Gewissheit sagen: Orgasmus ist nicht gleich Orgasmus.

    Der Psychologe und Sexualtherapeut László Németh unterscheidet zwischen dem Orgasmus als reinem Genitalreflex und dem hirnorganisch relevanten Orgasmus. Letzteren beschreibt er, wie einen Zusammenbruch sämtlicher Gehirnfunktionen – für kurze Zeit – hirnorganisch gesehen ähnlich einem epileptischen Anfall, allerdings ein äußerst heilsamer für Psyche und Körper. Es ist ein wie ein Reset des Gehirns, der es ermöglicht neue Updates zu installieren und fehlerhafte Programme zu überarbeiten. Der Datencomputer wird sozusagen im echten hirnorganischen Orgasmus runtergefahren, um neues zu Etablieren – eine sozusagen lustvolle Reorganisation des Gehirns findet statt. Dies erreicht seiner Meinung nach ein reiner Genitalreflex nicht, der Kopf, Herz und Körper zu trennen vermag, der Leistungsgedanke sich einschleicht und vom Bewusstsein kontrolliert wird. Der Schlüssel für den hirnorganisch relevanten Orgasmus, also den für Reset und die Auflösung der Sperre zwischen Kopf und Körper ist die Haltung der Hingabe als ein Gefühl der Erwartungs- und Absichtslosigkeit in Bezug auf den eigenen Körper und in Bezug auf das, was sich in der Psyche abspielt. Einen Orgasmus zu wollen, ist demnach also schon die Verhinderung eines hirnorganisch relevanten Reset-Erlebnisses, das nach László Németh auch viel weniger oft vorkommt, wie der reine Genitalreflex.

    Der eher als männlich geltende Druck etwas leisten zu müssen, die Erwartung die Partnerin gut befriedigen zu sollen, oder „gut sein zu wollen“, sind ebenso kontraproduktiv, wie die  eher als weiblich bekannte Anforderung, schön sein zu sollen und sich als anpassungsfähig zu präsentieren, also gefallen zu wollen.

    Eigentlich wissen wir dies längst, und dennoch greifen wir immer wieder auf kurzfristig wohltuende Ersatzhandlungen, die mit Leistungsideen und „Technik“ das Eigentliche blockieren: den heilsamen hirnorganischen Reset.

     

    Zahlen sprechen eine hierzu ähnlich deutliche Sprache:

    35 Millionen Männer haben – laut Pfizer – weltweit Viagra angewendet. Der Jahresumsatz beträgt jährlich 1,7 bis 2 Milliarden US-Dollar weltweit. Ein Riesengeschäft für das Pharmaunternehmen. Für 39,6 Millionen Euro haben Männer 2012 in Deutschland für Medikamente gegen Erektionsstörungen ausgegeben.

    Von erwartungs- und absichtsloser Hingabe scheint dies weit entfernt. Ohne hierbei jemand abwerten zu wollen, sei gesagt, dass andere Möglichkeiten möglicherweise – laut László Németh – günstigere und heilsamere hirnorganische Prozesse auslösen würden. Einen kleinen Reset, oder eben „den kleinen Tod“ – wie die Franzosen Orgasmus nennen – der einen wieder neu ins Leben bringt. Der uns nach dem Resetvorgang upgedatet wohlfühlen lässt, wie ein kleines Kind im hier und jetzt, für das alles gut und neu ist.

    Wie wichtig dazu Berührung, Kuscheln und Streicheln ist, wissen wir. Vor ca. 20 Jahren wurde ein neuer Sinn entdeckt, den es schon seit 400 Millionen Jahren gibt, sozusagen der Streichelsinn, die C-taktilen Nervenfasern. Diese erkennen im Gegensatz zu den „diskriminativen Abeta-Nervenfasern“ keine Formen. Die „diskriminativen Abeta Nervenfasern“ sind z.B. an der Hand wichtig, um in der Handtasche den Schlüssel als Schlüssel zu identifizieren und die Geldbörse als Geldbörse. Die C-taktilen Nervenfasern hingegen, befinden sich nur dort, wo wir auch Haare haben, also nicht an den Händen und Füßen.

    An der Universitätsklinik in Dresden wird der sogenannte „Affective Touch“, also der Effekt der positiven zwischenmenschlichen Berührung, untersucht. Professorin Dr. Ilona Croy ist die Leiterin dieser Forschungsarbeit.

    Die C-taktilen Nervenfasern reagieren ausschließlich auf das Streicheln, das sich am effektivsten wahrnehmen lässt, wenn es mit einer Geschwindigkeit beziehungsweise Langsamkeit von 1-10 cm pro Sekunde bei 32 Grad (Handflächentemperatur) geschieht. MRT-Scanner beweisen, dass im Gehirn das Streicheln ankommt – direkt in den neuronalen Wohlfühlzentren des Gehirns. Gefühle wie Geborgenheit und Sicherheit, Beruhigung und Entspannung werden bei der C-taktilen Auslösung aktiviert und bereiten einen Reset im Gehirn vor.

    Wenn es darum geht uns körperlich und psychisch zu regenerieren, implizites unbewusstes Wissen zu nutzen, neue Muster zu etablieren, neue Programme abzuspeichern und im Alltag flexibler zu werden, den reichhaltigen Schatz des Unbewussten zu nutzen, dann sind Schlaf, Hypnose und Orgasmus wichtige Themen, um diese Prozesse zu verstehen und nutzbar zu machen – in Beratungskontexten, wie Coaching, und auch im Alltag.

     

    So gibt es also viele Möglichkeiten, um heilsame hirnorganische Prozesse auszulösen. Für einen guten erholsamen Schlaf und einen hirnorganischen Reset können Sie selber viel tun, anderes erleben Sie bei INTAKA!

     

    Gerhard Gigler

    Akademieleiter: Gerhard Gigler 

    Akademieleiter, INTAKA
    Leiter, INTAKA-Caribbean-Center

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