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    Schäm dich, du bist schuld – eine soziale Emotion macht Karriere!

    Bild von Pexels auf Pixabay

    „Ich lass mich von dem doch als Frau nicht so schräg anmachen“

    „Da steigt der aus seinem Auto aus und meint, nur weil er einen fetten SUV hat, dass er mich so anmotzen kann. Er hat gleich nach mir, neben mir im Parkhaus eingeparkt, und ich stand eben etwas schräg eingeparkt da. Und diesem dicken Krawattenhengst war´s dann zu eng zum Aussteigen. Soll er halt abnehmen und nicht andere angehen. Ich lass mich von dem doch als Frau nicht so schräg anmachen.

    Ich schwitze in diesem Parkhaus sowieso immer, weil es da so eng ist. Schon beim Reinfahren und beim um die Ecken fahren ist das viel zu eng. Und es war mir dann echt peinlich, dass ich nicht anders einparken konnte. Jetzt ärgere ich mich zwar deshalb, aber in der Situation konnte ich einfach nix drauf sagen und war wie eingefroren und hab ihn nur stumm angeschaut. Er sagte beim Aussteigen verwaschen aber laut und ohne mich anzusehen >>Können Sie nicht besser einparken? Andere wollen auch aus ihrem Auto kommen. Sie sind schuld, dass da immer so viele Kratzer rein kommen.<< Und dann schnaubte er mit einem „Pfff“ durch seine Lippen und ging kopfschüttelnd weg. Ich zuckte zusammen und stand mit gesenktem Kopf einfach belämmert da und schämte mich…“

    Lisa schilderte mir diese Situation ganz aufgeregt gleich zu Beginn einer Coachingstunde.

    Scham und Schuld ist eng verwoben

    Im Alter von 2-3 Jahren beginnen wir damit uns zu schämen oder Schuld zu empfinden, denn da startet auch das Empfinden der eigenen Identität. Wir nehmen mehr und mehr wahr, welche Werte und Normen zu Regeln werden, nach denen wir uns dann zu verhalten haben. Verstoßen wir dagegen, droht uns die größte Gefahr: Sanktion durch Ausschluss aus dem familiären System.

    Und tatsächlich sind das die schwarzen Schafe in den Familien, die sich am weitesten von den Familien-Beliefs entfernen.

    Schlimmer könnte es nicht kommen. Der Verlust der engsten Bezugspersonen wäre die größte Katastrophe. Somit sind Scham und Schuldgefühle auch zwei wichtige Emotionen, weil sie uns bei unserer Orientierung helfen, damit ich innerhalb des Sippensystems bleiben kann.

    So sichern mir diese Emotionen die Bindung und lassen mich dadurch auch in der eigenen Werteentwicklung reifen. Gerade weil das so ist, werden genau diese sozialen Emotionen auch verwendet, um …
    … andere unter Druck zu setzen
    … andere in eine bestimmte Richtung zu manipulieren
    … eigene Ziele durchzusetzen
    … Macht auszuspielen
    … neue Werte zu etablieren
    … zu indoktrinieren
    … Ideologien durchzusetzen
    … Bedürfnisse des anderen zu unterdrücken

    Schuld und Scham hängen zusammen, unterscheiden sich dabei aber auch dadurch, dass sich Schuld auf eine konkrete Handlung bezieht und Scham ganz allgemein sich auf die gesamte Person bezieht. Alte Situationen aus der Vergangenheit werden bei beiden Emotionen schnell aktiviert – bewusst oder unbewusst.

     

    „Der Typ hat da ganz schön was angetriggert“

    Dieses Einfrieren von Lisa ärgerte sie am meisten und beim Myostatik-Test kam plötzlich eine entscheidende Situation zum Vorschein.

    Den Myostatik-Test verwenden wir beim wingwave-Coaching. Es ist ein Stresstest, mit dem auch getestet werden kann, woher eine bestimmte Stresssituation kommt, was da genau getriggert wird. Als wir nach dem Alter suchten, landete Lisa plötzlich bei der 5-jährigen kleinen Lisa und bei ihrem Bruder und ihrer Mutter.
    All das ergab der Test und plötzlich fiel es ihr ein:
    Ihr Bruder war schon 13 Jahre und Lisa kam in sein Zimmer, als er gerade nackt war. Das war früher kein Problem, aber nun mit 13 Jahre war es eins für den Bruder und der ist so sehr erschrocken, dass er eine teure Lieblingsvase der Mutter, die in seinem Zimmer war, zerbrochen hatte. Er zog sich schnell an und lief sofort zur Mutter uns schrie die Mutter an: „Lisa ist schuld, die kann einfach nicht anklopfen und weiß nicht, was sich gehört.“ Daraufhin schimpfte die Mutter Lisa, weil sie es ihr doch schon oft gesagt hatte, dass man anklopfen soll und sagte zu ihr „die Vase war meine Lieblingsvase, aus dem letzten gemeinsamen Urlaub mit Papa, und jetzt ist sie kaputt.“ Der Vater von Lisa verstarb 2 Jahre vorher und nun stand sie da – beschuldigt, beschämt, erinnert an den Tod des Vaters, irreparabel in die Ecke gestellt, eingefroren. „Ich war damals einfach nur traurig. Meine Mutter kam zwar dann gleich zu mir, um mich zu trösten, aber das hat nichts mehr genützt. Ich fühlte mich beschämt und war schuld… an allem… sogar an Vaters Tod… irgendwie…“.

    Bei der bilateralen Stimulation mit der Emotion Traurigkeit wurde das Weinen aktiviert und meine Klientin Lisa weinte wie ein kleines Kind. Diese typische Reaktion nennt man Abreaktion, weil das Gefühl von damals aktiviert wird und sich eben ab-reagiert. Bilaterale Stimulation arbeitet visuell mit den wachen REM-Phasen, also mit den schnellen Augenbewegungen, weil man weiß, dass dabei belastende Emotionen, die im Limbischen System hängen, im Großhirn abgespeichert und verarbeitet werden können. Manchmal verstärkt sich dieses belastende Gefühl auch erstmal, bis es gut wird. Man reagiert es sozusagen ab und kommt dabei aber auch aus der Starre raus.

    Nach weiteren „bilateralen Sets“ wurde Lisa plötzlich wieder ganz erwachsen und konnte nun in der Fantasie auch mit ihrem Beschuldiger im Parkhaus sprechen und sagte zu ihm: „Tja, manchmal ist das so und wissen Sie was: Ich war am Einparken und wollte korrigieren, allerdings haben sie gleich nach mir eingeparkt und deshalb bin ich stehen geblieben. Wenn wir nämlich mit unseren Autos aneinandergeraten wären, hätten wir beide ein noch viel größeres Problem jetzt. Also ist es mir grad so viel lieber, auch wenn Sie sehr unfreundlich sind zu mir. Umparken mag ich jetzt nicht mehr, weil ich es eilig habe. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ In ihrer Fantasie erlebte sich Lisa nun erwachsen und klar und freudig, hatte das Gefühl von Sieg. Weniger aber Sieg über den anderen Typen, sondern es fühlte sich eher an, wie ein Sieg über eine alte Erfahrung, die nun mitgeheilt schien. Und vor allem tat ihr gut, dass sie sagen konnte: „Umparken mag ich jetzt nicht mehr, weil ich es eilig habe.“ Lisa konnte zu ihren Bedürfnissen stehen und konnte die unschönen Worte beim anderen lassen, sie gingen nicht mit, sie hingen ihr nicht mehr nach und wusste, das ist seine Geschichte. „Mit der kann er selbst zu seinem Coach gehen, was geht mich das an“, sagte Lisa lachend.

     

    Die Selbstentwertung ist aufgehoben – das ist immer wieder das Schöne in solchen Prozessen

    Bei der Scham erlebt die einzelne Person sich selbst entwertet und beschädigt. Die Person wird klein – das sieht man auch in der Haltung –, fühlt sich hilflos und machtlos. Gegenangriff, Rechtfertigung, Dissoziation, Sucht und viele andere Umgangsformen mehr gibt es dann für uns, oder eben Einfrieren und stumm werden. Es ist wie eine Trance und dabei werden wir für den anderen lenkbar. Das macht die Karriere dieser Emotion aus.

    Kaum etwas lässt sich so sehr nutzen, um Macht auszuspielen und den anderen zu formen, wie Schuld und Scham. Auch Organisationen spielen damit. Religiöse Vereinigungen beherrschen dieses Grundrepertoire der Lenkung anderer Personen meist sehr sehr gut. Der Selbstwert sinkt und wird der Gemeinschaft zugeführt.

    Das ist für mich das absolut Schönste in alle den Beratungsprozessen – egal, ob mit Wingwave, Hypnose, NLP, Gestalt, Systemischen Tools, NSC, EMDR etc. was auch immer – dass der Selbstwert plötzlich erwachsenen Status annehmen darf, nachwächst und nicht mehr in einer alten Situation gefangen bleiben muss. Hierbei als Coach mit diesem Methodenrepertoire jonglieren zu können und das passende anzuwenden, macht die große Begeisterung in unserer Arbeit aus.

    Und da kommt seit 30 Jahren INTAKA ins Spiel und deshalb bieten wir im Jubiläumsjahr viele einzelne Jubiläums-Snacks an, mit denen wir diese Begeisterung feiern.

    Sei deshalb auch gerne dabei bei einer unserer kostenfreien Infoveranstaltung oder in einer Ausbildung.

     

    Kostenfreie Infoveranstaltungen

     

    Coach-Upgrades

     

    Ausbildungen

     

    Kuba

    In unserem INTAKA-Caribbean-Center, dem Hostal Playa Manglito bieten wir Ausbildungen und Retreats an. Aber auch Urlaub kann man hier am wunderschönen karibischen Sandstrand des Playa Manglito verbringen. Trotz aller Schwierigkeiten, die Kuba seit Corona und ausbleibendem Tourismus hat, hören wir von unseren Teilnhemer:innen immer wieder: „Ich bin erst ein paar Tage daheim, hab aber schon wieder Sehnsucht nach Kuba.“ Das erstaunt und zeigt doch nur eins: Kuba hat trotz des Mangels etwas zu bieten, dass man nur hier findet. Wir begleiten Dich auf Deiner Reise nach Innen und im Außen – genauso, wie Du es möchtest.

     

    Herzlich Willkommen
    Gerhard Gigler

    0170-4637006
    Gerhard.gigler@intaka.de

    P.S.: Gerne kannst du mich auch persönlich per Telefon, WhatsApp, SMS, Signal, Threema oder per Mail kontaktieren.

     

     

     

     

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