Ihre Persönliche System-Profil-Analyse – SPA
Ein Netzdiagramm zeigt deine Systemischen Zusammenhänge
von Gerhard Gigler
„Es ist ein wunderbares Fragetool, mit dem ich nahezu jedes Coaching beginne, weil meine Coachees dadurch sofort verstehen, um was es im Coaching bei Ihnen geht, wie die Beziehungen in ihren Systemen zusammenhängen und welche Herausforderungen und auch Ressourcen sie mitbringen.“
So die Rückmeldung eines NSC®-Coaches, der neurosystemisch arbeitet und damit vor allem die Wechselwirkung der eigenen neuronalen Bahnungen mit den Systemischen Beziehungsmustern einer Person beleuchtet.
Die Idee
Basierend auf dem Systemischen Hexagon®, das von mir für Beratungssituationen entwickelt wurde, entstand die Idee zu dem Analysetool aus einem Firmencoaching.
Ich wurde als Coach für die oberste Führungsebene einer großen Firma engagiert, die international agiert. Allerdings gab es die Form des Coachings in diesem Unternehmen noch nicht. Die potentiellen Coachees wussten nicht wirklich, um was es im Coaching gehen könnte, was Coaching für sie bedeutet. So entstand die Vorgabe der Firmenleitung, dass jeder Führungskraft eine halbe Stunde mit mir als Coach zur Verfügung steht, um danach zu entscheiden, ob sie sich auf einen Coachingprozess einlässt.
Die Zeitvorgabe war also 30 Minuten, um sich vorzustellen, die Führungskraft in ihrer Positionierung und mit den individuellen Herausforderungen der eigenen Abteilung kennenzulernen und klarzumachen, wie Coaching arbeitet und um welche Themenfelder es gehen könnte – am besten noch mit einem Praxisbeispiel, das gleich mal eine Lösung zu einem bestimmten Thema der Führungskraft bringt.
Wahrlich eine zeitliche Herausforderung.
Ein digital zu bearbeitendes Fragetool, das die Führungskräfte im Vorfeld kurz, innerhalb von in etwa 10 Minuten, bearbeiten könnten, das wär´s doch, dachte ich damals. Beinhaltet müsste ein anschauliches Netzdiagramm sein, das die Ressourcen und Problemfelder analysiert und eine Kurzauswertung, die das Profil des Coachees beschreibt. Dadurch könnte der Coachee schon vor dem ersten Treffen wahrnehmen, um welche Themenfelder es im Coaching überhaupt gehen kann, welche Systembezüge relevant sind, wo eigene Herausforderungen und Stärken liegen und anderes mehr. Das wäre gerade in diesem Fall hilfreich gewesen.
Die Grundidee zur Entwicklung der Persönlichen System-Profil-Analyse war geboren.
Um was es im Coaching gehen kann
Coaching ist vielfältig und wir können im Coaching in unterschiedliche Richtungen arbeiten. Die nachfolgend beschriebenen Arbeitsfelder orientieren sich am Systemischen Hexagon® und entfalten so die typischen Coachingmöglichkeiten:
Strukturarbeit
Coaching kann heißen, die strukturellen Bedingungen innerhalb einer Organisation zu beleuchten, in der der Coachee arbeitet. Betrachtet werden können die Rahmenbedingungen für den Coachee, die sich aus seiner Position ergeben, die Zuständigkeitsbereiche, seine Stellenbeschreibung, die Unternehmensphilosophie und Firmenwerte, die Einbettung seiner Position ins Organigramm, Informationsstrukturen und –wege innerhalb der Institution, Leitlinien, die Feedback-, Team- und Kommunikationskultur der Firma und vieles mehr.
All das also, was im Systemischen Hexagon® zum “Sinnsystem Work/Orga“ gehört, kann Coachingthema sein!
Emotionscoaching
Coaching kann sich auch sehr intensiv um die eigene individuelle und emotionale Situation drehen. Coachinginhalte können Themen sein, wie hinderliche und förderliche Beliefs, eigene Stärken und Ängste, Ressourcen und Herausforderungen, vergangene Prägungen und Zukunftsvisionen, individuelle Potenziale und belastende Alltagsereignisse, die Ursprungsfamilie und Wertekonflikte, Rollenmuster und Identitätsbezüge, Sexualität und Körperlichkeit, Gesundheitsförderung und Burn-Out Prophylaxe, Mobbingfolgen und Selbstwertthemen, Erziehungsinhalte von damals und Gedankenkarusselle in Richtung Zukunft, Nachtträume und Tagträume, und noch vieles mehr. Alle Emotion in Bezug auf das eigene Leben und das was die Emotionen triggert, bewegen uns im privaten und beruflichen Alltag.
All das also, was im Systemischen Hexagon® zum „Sinnsystem Private/Family“ gehört, kann Coachingthema sein!
Beziehungsarbeit
Herausforderungen durch die Beziehungen des privaten Alltags können im Zentrum eines Coachings stehen, denn auch diese beeinflussen uns massiv. Konfliktherde, die schon immer mit bestimmten Personen schwelen, sind bedeutsam, genauso wie die, die neu aufgebrochen sind. Belastende Ereignisse mit anderen Menschen aus dem Privaten Bereich, mit Freunden oder Familienmitgliedern, Bekannten oder “Zufallskontakten“ können ebenso Thema sein, wie Ressourcesituationen, die mit diesen Menschen zusammenhängen und den Coachee stärken.
All das also, was im Systemischen Hexagon® zum „Sozialen System Private/Family“ gehört, kann Coachingthema sein!
Das gleiche gilt für Beziehungszusammenhänge, die uns in Arbeitssituationen begegnen, auch diese Systemischen Beziehungszusammenhänge mit ihren Systemspielen sind möglicherweise in einem Beziehungscoaching zu meistern. In sogenannten Fallarbeiten kann zudem im Coaching vieles strukturiert aufgearbeitet werden.
All das also, was im Systemischen Hexagon® zum „Sozialen System Work/Orga“ gehört, kann Coachingthema sein!
Spirituelles Ressourcencoaching
Die eigene individuelle Situation ist auch sehr stark davon geprägt, wie wir mit unserem innersten Kern umgehen, wie wir an ihn „rankommen“. Es ist der ressourcereiche, heile, unverletzbare, ewige und kollektive Personenkern, den wir in uns haben, eine Quelle, aus der wir schöpfen können, wenn wir ihr vertrauen. Dieses tiefe innere Vertrauen zu unserem inneren Personenkern, der etwas Universelles, Göttliches hat, zu entwickeln ist Coachingthema. Zu erkennen, dass wir unserem „Self-Support“ trauen können und eine nie endende, hilfreiche und lebensbejahende innere Kraftquelle haben, ist Ziel eines jeden Coachings. Coaching ist demnach immer „Hilfe zur Selbsthilfe“ oder anders ausgedrückt: „Support von außen, damit „Self-Support“ lebbar wird, denn viele Menschen tun sich schwer damit, zu sehen, wieviel eigene Stärke in ihnen wohnt.
All das also, was im Systemischen Hexagon® zur Beziehung mit dem „Inneren Coach“ gehört, kann Coachingthema sein!
Dialogarbeit
Coachinginhalte können auch Übertragungen und Projektionen zum Coach hin sein. Ebenso das Zutrauen Unterstützung von außen anzunehmen, in den Dialog mit äußeren Unterstützungssystemen und -personen zu treten, kann Coachingthema sein, denn viele Menschen tun sich schwer damit, andere Menschen um Unterstützung und Hilfe zu bitten, also mit der eigenen Bedürftigkeit nach außen in Dialog zu gehen.
All das also, was im Systemischen Hexagon® zur Beziehung mit dem „Coach“ gehört, kann Coachingthema sein!
Die Arbeit mit dem Kontextflow
Alle oben genannten Themen und Systemkontexte hängen zusammen. Der Flow zwischen den einzelnen Systemfeldern ist Ziel eines seriösen Coachings – somit ist diese Arbeit auch ein Beitrag zur „Work-Life-Balance“ oder besser gesagt zum „Work-Private-Flow“. Das Bild, das beim Wort Balance entsteht, ist meist eine Waage. Alles müsse ausgewogen oder gleich verteilt werden, das sind meist die Assoziationen. Hilfreicher erscheint mir der Begriff Flow, denn jedes Systemfeld kann das andere pushen, wenn wir im Fluss sind. Klappt´s im Job, so bring ich dieses positive Gefühl mit nach Hause und es trägt mich. Kann ich das, was in den Sinnsystemen an Strukturen in der Organisation oder an Emotionsgrundlagen gespeichert ist, gut in meinen Sozialen Systemen leben, so fühlen wir uns wohl.
Wenn alle Systemkontexte im Fluss sind und sich gegenseitig pushen, dann können wir von Kontextflow sprechen und wir fühlen uns wohl, zufrieden, glücklich, produktiv, kreativ, sinnerfüllt, interagierend. Besteht eine Kontextblockade wird Unzufriedenheit entstehen.
So sind es 3 Flowarten, die uns zufrieden sein lassen:
- Work-Privat-Flow (rechte und linke Seite des Hexagons)
- Sinn-Interaktions-Flow (obere und untere Hälfte des Hexagons)
- Support-Selfsupport-Flow (Beziehung zwischen Coach und Innerem Coach)
All das also, was im Systemischen Hexagon® die „Verbindungslinien zwischen den einzelnen Systemfeldern“ bedeuten, kann Coachingthema sein!
Unser Analyseinstrumentarium
Nun also zu unserer Persönlichen System-Profil-Analyse.
Wie der Name schon sagt, wird das eigene System-Profil analysiert, d.h. die einzelnen Systemfelder, in denen wir Leben und deren Beziehung zueinander, deren Flow oder deren Blockaden. Neben mir, Gerhard Gigler, haben Christine Seufert, Robert Engel, Manfred Fischer und in der technischen Umsetzung Erdal Caraca dieses Fragetool mitentwickelt.
Christine Seufert kommt hier ein besonderer Verdienst zu, da sie mich schon bei der Entwicklung des Systemischen Hexagons® durch Feedback und auch durch Praxiserkenntnisse aus ihrer Anwendung meiner Methoden, unterstützt hat.
Wichtig war es uns dabei, sowohl die einzelnen Systemischen Kontexte, also die oben – und im Systemischen Hexagon® – benannten Systemfelder in den Blick zu bekommen, als auch deren Zusammenspiel. Jede Kontextblockade, die sich zwischen den Systemfeldern abspielt, soll ersetzt werden durch Kontextflow – das ist Ziel im NSC®, im Neurosystemischen Coaching!
Wenn wir das obige Netzdiagramm anschauen, das aus einer System-Profil-Analyse einer Testperson entstanden ist, können wir unter anderem die Hypothese bilden, dass …
… die Person den inneren Coach gut entwickelt hat und den Support von außen weniger annehmen kann. Möglicherweise ist es eine Person, die schon seit Kindesbeinen an gewohnt ist, sich um sich selbst zu kümmern und der es schwer fällt Hilfe von außen anzunehmen. Tatsächlich hatte der Coachee – männlich, 45 Jahre, ältestes Kind von vier – sehr früh seinen Vater verloren und musste sich um die Mutter und um die jüngeren Geschwister kümmern. Er hatte partiell die Rolle seines Vaters angenommen und versucht Strukturen die Halt bieten, auszubilden.
… der Coachee in den Worksystemen nicht wirklich zufrieden ist, auch nicht in seinen privaten Beziehungen. Wie ich dann im Coaching erfahren habe, war er gerade wegen der Beziehungskonflikte in seiner Abteilung am Überlegen den Arbeitsplatz zu verlassen und sich neu zu orientieren. Auch die familiären Beziehungskonflikte belasteten ihn sehr und er war mit Trennungsfantasien beschäftigt.
… das Sinnsystem Private ihm viel Unterstützung bietet und so hat es sich auch herausgestellt, dass er einen guten Draht zu seiner Ursprungsfamilie ausgebildet hat, die ihn trägt und hält. Viele ressourcereiche Arbeiten mit seinen Werten und Beliefs waren hier ebenso möglich, wie mit wertvollen Erfahrungen von früher. Ressourceübertragungen auf andere Kontexte wurden möglich.
Dies sind einige Hypothesen, die sich aus dem Netzdiagramm ergeben hatten und eine gute Gesprächsbasis anboten. Zudem kam der Coachee schon mit vielen Fragen ins Coaching und mit Ideen, was Thema werden sollte.
Die oben angesprochenen 30 Minuten wären klar ausgerichtet und schon zielorientiert nutzbar gewesen. „Ein leidiges >>…erklären Sie mir doch bitte erstmal, was Coaching eigentlich ist und was Sie mit mir machen werden…<<, ist mir seit Einsatz der Persönlichen System-Profil-Analyse nie mehr begegnet“, meinte der eingangs zitierte NSC®-Coach.
Einblicke
Probieren Sie es doch mal selbst und füllen Sie das kostenfreie Fragetool aus. Sie erhalten Ihre Persönliche System-Profil-Analyse als Netzdiagramm mit Kurzauswertung.
Dieser kleine Einblick hier, ist nur ein Start für eine ausführliche Beschäftigung mit Ihrem System-Profil. Und klar: Im Coachingprozess kann intensiv damit gearbeitet werden und Veränderung geschehen, die Ihre Kontexte in Flow bringt und Sie zufriedener und reicher leben lässt.
Probieren Sie es aus!
Gerhard Gigler
Akademieleiter, INTAKA
Leiter, INTAKA-Caribbean-Center